Fakten & Kritik: Inwiefern sich „Der Schwarm“ im Streaming lohnen könnte
Wenn das Meer zurückschlägt: „Der Schwarm“ erzählt vom Kampf der Menschheit gegen Schwarmintelligenz und Kapitalismus. Und ist dabei eine der teuersten europäischen Produktionen jemals.
Vom 13. März an kann man die neue Thriller-Serie „Der Schwarm“ als Video-on-demand auf diversen Streamingplattformen abrufen, zum Beispiel Amazon, Google und iTunes. Die acht Folgen basieren auf der gleichnamigen Romanvorlage aus dem Jahr 2004 vom Kölner Autor Frank Schätzing – der davon übrigens nicht unbedingt nur begeistert ist. Die Idee zur Serie hatte Frank Doelger („Game of Thrones“). Regie führten Luke Watson, Philipp Stölzl und Barbara Eder. Kürzlich konnte man einen Teil der Serie auch auf der Berlinale sehen.
Eine der teuersten Produktion Europas
Das Serien-Event ist eine der teuersten deutschen Produktionen aller bisherigen Zeiten: 44 Millionen Euro soll es gekostet haben, u.a. getragen vom ZDF und angelegt als europäische Großproduktion mit internationalem Cast, wie „NDR“ berichtete. Zum Vergleich: Die Netflix-Serie „Versailles“ war zuvor eine der teuersten europäischen Serienproduktionen, mit einem Budget von rund 30 Millionen Euro.
Frank Schätzing vs. ZDF: „Redseliges Beziehungskisten-TV“?
Wie das Schweizer Newsoutlet „Kleinreport.ch“ schreibt, war der Buchautor zu Beginn auch im Produktionsteam engagiert. Er soll sich aber wegen „inhaltlicher Differenzen“ mit dem Produzenten zurückgezogen haben. Doelger sagte dem „Spiegel“ daraufhin, dass die Charaktere nach Schätzing „nicht mehr zeitgemäß“ gewesen seien.
Nach Erstausstrahlung der Serie ließ der Bestsellerautor Anfang Februar 2023 dann seinen Unmut verlautbaren: Der „Zeit“ sagte der 65-Jährige auf die Frage, was ihn an der Serie störe, „dass sie unter ihren Möglichkeiten bleibt. Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV.“
Das ergänzt er mit den Worten: „Gute Schauspielerriege, aber unterfordert. Die globale Dimension der Bedrohung wird nicht spürbar, von Aktualität oder einer intelligenten Alien-Strategie ganz zu schweigen.“ Was Schätzing an der Serie immerhin gefällt: „Die Special Effects sind ansehnlich, einige richtig gut. Look, Musik, Sound-Design, alles gelungen.“
Wie die „Zeit“ schreibt, reagierte das „ZDF“ auf die Kritik mit den Worten: „Das Publikum kann sich in einigen Tagen selbst einen Eindruck von der Qualität der internationalen Highend-Produktion machen.“ Und: „Verfilmungen von literarischen Stoffen unterscheiden sich in Erzählform und Dramaturgie immer und erheblich vom Ursprungsmedium Buch.“
„Der Schwarm“: Inhalt und Cast
Im Zentrum steht eine Gruppe Forscher*innen, die etwa gegen Bedrohungen wie verstörende Daten über Meeresströmungen kämpft, einen gefährlichen Eiswurm entdeckt sowie ein tödliches Bakterium im Trinkwasser und das außergewöhnlich aggressive Verhalten von Walen. Letztlich kämpft das Team auch gegen die Gier von Politik, Behörden, Konzernen.
Der Cast: Barbara Sukowa („Hannah Arendt“), Oliver Masucci („Dark“), Cécile de France („In 80 Tagen um die Welt“, „L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr“), Leonie Benesch („The Crown“, „Babylon Berlin“) und Klaas Heufer-Umlauf („Joko & Klaas“). Letzterer gab den Kolleg*innen vom ROLLING STONE kürzlich ein Videointerview über seine Rolle:
Drei Folgen von „Der Schwarm“ sind bereits in der ZDF-Mediathek zu sehen.