Der schwedische Singer/Songwriter entsagt erstmalig der musikalischen Einsamkeit.
Vergleiche mit Bob Dylan wurden aufgrund von Ähnlichkeiten in der Stimmfarbe und Phrasierungstechnik seit Kristian Matssons Debüt als Tallest Man On Earth und seinem 2008er Albumeinstand mit SHALLOW GRAVE bemüht. Dennoch dürfte HENRY ST., das erste Werk, welches der Singer/Songwriter im Verbund mit einer Band eingespielt hat, wohl keine entsetzten „Judas!“-Ausrufe provozieren wie einst der elektrifizierte Robert Zimmerman.
AmazonIm tonalen Kern weiterhin reduziert arrangiert, sorgen Lap Steel, Schlagzeug, Waldhorn, Tasteninstrumente, Streicher und sogar Saxofon für eine angenehm unaufdringlich erweiterte Klangfarbenpalette. Mal im Dylan-Duktus wie auf „Goodbye (Goodbye Lonesome)“, mal Piano puristisch Randy Newman evozierend („Henry Street“) oder wie auf „New Religion“ gar mit Broadway-Grandezza im Heldentenor schmetternd, klang Matsson tatsächlich noch nie so groß wie auf seiner siebten Platte.
Und während sich die bisherigen DIY-Arbeiten des inzwischen wieder auf seinen heimischen schwedischen Bauernhof zurückgekehrten Interims-New-Yorkers primär als intime Kopfhörer-Angelegenheiten empfohlen hatten, fordert HENRY ST. die luftigere und offenere Stereo-Lautsprecher-Bühne.