Sparks

THE GIRL IS CRYING IN HER LATTE

Island/Universal (VÖ: 26.5.)

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Sophisticated Pop, der sämtliche Zeitgeister der letzten 50 Jahre überlebt hat.

Wer Edgar Wrights Film „The Sparks Brothers“ gesehen hat, kennt sie alle: die 25 Alben der so albernen wie flamboyanten Gebrüder Mael samt deren Hintergründe. Mit THE GIRL IS CRYING IN HER LATTE, Album Nr. 26 und somit nicht Gegenstand des Films, präsentieren uns die beiden Ü70-Jährigen kein Alterswerk mit Kaffeehaus-Versionen ihrer Hits, sondern eine irrwitzige und konzeptlose Song-Sammlung, die aus allen Sparks-Phasen der letzten 50 Jahre schöpft. Da wäre zunächst die titelgebende Single „The Girl is Crying In Her Latte“, im Clip tanzt Cate Blanchett im kanarienvogelgelben Stella-McCartney-Anzug. Ein treibender, einfach gestrickter Four-to-the-Floor-Song, eingewoben in die Geräusche eines gerade verendenden Ataris.

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Ganz anders das folgende „Veronica Lake“: eine komplexe Angelegenheit, ausgestattet mit imposanter Minimal Elektronik, die dem 74-jährigen Russell Mael ausgiebig Raum für seine Vaudeville-Stimmakrobatik liefert. Und für alle, die nun glauben, Sparks hätten sich auf Leftfeld-Elektronik fokussiert, zapfen sie in Song Nr. 3, „Nothing Is As Good As They Say“, den Glamrock ihrer frühen Tage an. Und so geht es weiter, mal Kammermusik, mal Bombast, meistens mit dem gesungenen Witz, der schon im Titel steckt. Egal: Russell Mael könnte sein Falsett zu einem laufenden Rasenmäher anstimmen, es wäre immer noch Sparks. Auf dass es diese Band noch weitere 50 Jahre geben möge.

Autor: Michael Prenner

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