Kraftklub auf dem Hurricane: Felix Kummers Brandrede gegen Machtmissbrauch
Beim Auftritt von Kraftklub auf dem Hurricane-Festival in Scheeßel nahm Sänger Felix Kummer Stellung zum aktuellen Diskurs über Machtmissbrauch in der Musikbranche — ohne dabei den Namen Rammstein zu nennen.
Felix Kummer nutzte den Auftritt seiner Band Kraftklub auf dem Hurricane-Festival am Freitag (16. Juni), um seine Stimme zu erheben gegen Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt in der deutschen Musikbranche.
So wie die Donots und Madsen zuvor, verzichtete Kummer auf die namentliche Nennung von Till Lindemann oder Rammstein. „Ich will jetzt nicht irgendwie Applaus einheimsen, ich will nicht irgendwas erzählen, das andere vor uns schon wesentlich ausführlicher und wesentlich besser erzählt haben“, zitieren ihn mehrere deutsche Medien. Kummers Appell: „Solidarität! Und glaubt den Betroffenen!“
Es sei in den letzten Tagen „so viel Scheiße ans Tageslicht“ gekommen, dass man sich schäme, als Mann auf der Bühne zu stehen, erklärte der 34-Jährige. Am Ende legte er nach: „Manchmal verändern sich Sachen eben nicht von alleine. Manchmal, Hurricane, braucht es für Veränderungen so’n bisschen Randale.“
Auch andere Bands beziehen Stellung
Kraftklub sind nicht die erste Band, die in letzter Zeit Stellung zu den aktuellen Geschehnissen bezogen. Vor kurzem veröffentlichten die Donots ein ausführliches Statement auf ihren sozialen Netzwerken. „Ein dicker Elefant namens Machtmissbrauch steht derzeit im Raum. Eine öffentliche Debatte, die längst überfällig war“, hieß es darin. Die Band erklärte, dass sie die Hoffnung hege, dass sich auch „weitere Künstler:innen offen mit den Opfern von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt“ solidarisieren mögen. „Wir alle (und ganz besonders Männer seien hier explizit genannt) können ganz aktiv in der eigenen Bubble daran arbeiten, dass die verklärte Romantisierung von ‚Sex, Drugs and Rock’n’Roll‘ bitte endlich ausgedient hat. So schwierig ist das nicht“, schreiben die Musiker.
Auch Madsen melden sich mit einem Statement zu Wort. „Natürlich verurteilen wir auch jede andere Art von Missbrauch. Wir sind seit fast 20 Jahren eine Band, unser Leben spielt sich vorwiegend auf Konzerten und Bühnen ab. Daher gehen uns die aktuellen Geschehnisse sehr nah“, schrieb die Gruppe um Frontmann Sebastian Madsen.