Puma Blue

HOLY WATERS

PIAS/Blue Flowers/Rough Trade (VÖ: 1.9.)

Lo-Fi-Crooner Puma Blue umarmt die Melancholie und entdeckt Southern Gothic.

Von Südlondon nach Atlanta zu ziehen, ist jetzt nicht so die übliche Migrationsbiografe junger Musiker:innen. Insbesondere nicht, wenn es im Falsett singende weiße Singer/Songwriter sind. Aber irgendwie passt das wiederum ganz gut zu Puma Blue aka Jacob Allen mit seinem vom Jazz durchtränkten Lo-Fi-Sound. Wie die Kolleg:innen Loyle Carner (mit dem er für dessen fantastisches Album HUGO zusammenarbeitete) und Arlo Parks (für die er als Support auf der Bühne stand), erkundet Puma Blue unerschrocken auch die düsteren Seiten des Seins.

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Auf diesem, seinem zweiten Album, ist die Düsternis das Leitmotiv, allerdings gebrochen mit einer zarten Sweetness, die etwa einem herzzerreißenden Stück wie „Pretty“, in dem es über Selbstbilder und Selbsthass geht, eine zerbrechliche Schönheit verleihen. Songs wie „Hounds“ dagegen schafen mit treibenden Beats unter der geradezu geschlechtslosen Stimme Allens eine nervöse Anspannung, die aber, so viel sei schon verraten, gleich mehrfach aufgelöst wird, mal mit Anleihen aus dem Freejazz, und dann noch mal aus der elektronischen Musik.

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Überhaupt neigt Puma Blue dazu, gerade auf langen Tracks gleich mehrere Songideen umsetzen zu wollen. Was ziemlich schiefgehen könnte, wird aber durch den Jazz dann doch noch zusammengehalten. Songminiaturen liefert HOLY WATERS aber auch, etwa „Epitaph“, wo der Brite dann wieder an Elliott Smith erinnert. Britisches Songwriting und Southern Gothic, wer hätte gedacht, dass das so gut zusammenpassen kann?

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