Israels Präsident: „Es ist wichtig, dass Israel am ESC teilnimmt“


Präsident Isaac Herzog äußert sich zur Kritik an Israels Teilnahme.

Die Kontroverse um Israels Teilnahme am diesjährigen Eurovision Song Contest geht weiter. Nachdem der israelische öffentlich-rechtliche Sender KAN bekannt gab, dass Israel im Falle einer Zensur des teilnehmenden Songs „October Rain“ von Eden Golan aus dem Wettbewerb zurücktreten würde, äußerte sich nun Israels Präsident Isaac Herzog zur Diskussion.

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„Ich denke, es ist wichtig für Israel, beim Eurovision aufzutreten – und das ist auch ein Statement, denn es gibt Hater, die versuchen uns von jeder Bühne zu vertreiben“, sagte Herzog der „Times of Israel“. Er ergänzt, dass Israels Stimme von der ESC-Bühne gehört werden sollte.

Auch der israelische Kulturminister äußerte sich zur möglichen Zensur des Lieds durch die Eurovision Broadcasting Union (EBU). „Wir alle hoffen, dass die Eurovision ein musikalisches und kulturelles Ereignis und keine politische Arena bleibt“, sagte er. „Ich fordere die Europäische Broadcasting Union auf, weiterhin professionell und neutral zu handeln und nicht zuzulassen, dass die Politik die Kunst beeinflusst.“

Die EBU ist momentan im Prozess, den Songtext des israelischen Lieds zu überprüfen. Dieses beinhaltet angeblich Lyrics, die sich auf das Massaker der Hamas am 07. Oktober beziehen. KAN erklärte jedoch bereits, dass sie jeden Antrag auf Änderung des Textes ablehnen würden.

Zu Israels Teilnahme gab es bisher nicht nur im Internet Kritik, über 1000 schwedische Künstler:innen richteten einen offenen Brief an die EBU, in welchem sie forderten das Land vom Wettbewerb in Malmö auszuschließen.

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Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Land aus politischen Gründen nicht am Contest teilnimmt. Obwohl die EBU sich als „unpolitische Mitgliedsorganisation“ bezeichnet, hat sie 2022 Russland und Weißrussland von der Partizipation ausgeschlossen. Im Jahr 2009 zog sich Georgien aus dem Wettbewerb zurück, nachdem ihr Beitrag „We Don’t Wanna Put In“ wegen der Anspielung auf den russischen Präsidenten abgelehnt worden war. Bisher gibt es allerdings noch keine finale Entscheidung zu Israels Teilnahme.