The Monochrome Set
Spaces Everywhere
Tapete Records/Indigo 13.03.2015
Indie-Pop für Fans der 80er.
Seit ein paar Jahren existiert die Post-Punk-Pop-Band The Monochrome Set nun wieder, es handelt sich schon um die dritte Reunion seit der Gründung 1978. So richtig mitbekommen haben das diesmal nur wenige, denn zwei Alben kamen nur über Import-Kanäle zu uns. Mittlerweile gehören die Briten zur Tapete-Familie. Weil beim Label aus Hamburg auch ihre Fans von Die Zimmermänner unter Vertrag stehen, lag es nahe, Verbindungen zu knüpfen. So konnte Timo Blunck gewonnen werden, SPACES EVERYWHERE zu mixen, und das dürfte ihm nicht sonderlich schwer gefallen sein. Immerhin kamen The Monochrome Set und Die Zimmermänner fast zur gleichen Zeit zur Welt.
Damals existierte eine sehr lose Gitarren-Pop-Szene, der man auch The Times, Cleaners From Venus, The Jetset und mit etwas Fantasie auch Television Personalities, Jesus Couldn’t Drum und The Deep Freeze Mice zuordnen könnte. Viel ist von diesen Bands mit ihrem Sinn für naiv-verspielte Songs nicht übrig geblieben, spätestens mit Erscheinen des legendären NME-Samplers C86 stürzte sich die Presse auf das große neue Ding. Kein Wunder, besteht die Gruppe unter anderem aus dem überragenden Sänger Ganesh Seshadri alias Bid und dem Gitarrenvirtuosen Lester Square (eigentlich Thomas W. B. Hardy), die zu Punk-Zeiten mit einem gewissen Adam Ant als The B-Sides auftraten. Zusammen mit einigen anderen Veteranen treten sie auf SPACES EVERYWHERE zu einer Reise zu den eigenen Wurzeln an und auf dem Weg dorthin wird alles ausblendet, was die Popkultur zwischenzeitlich so an Innovationen fabrizierte. Nostalgisch klingt das, aber so gar nicht verstaubt.