Henrik Schwarz
Instruments
Sony Classical 10.04.2015
Ein weiterer gescheiterter Versuch, Techno und Klassik zu fusionieren.
Wir hatten ja schon öfters die Diskussion darüber, wie sinnvoll es ist, eine Musik, die von Beat und Bassline, von Repetition und Phasenverschiebung lebt, in eine musikalische Sprache zu übersetzen, in der es hauptsächlich um Melodien, Dynamik und solistische Glanztaten geht, also Techno/House in „klassische“ Kontexte zu setzen.
Der ehrenwerte Berliner Produzent und DJ Henrik Schwarz hat jetzt sieben seiner Tracks, darunter sein Clubhit „Walk Music“, zusammen mit dem klassisch ausgebildeten Musiker Johannes Brecht umarrangiert und vom Tokyo Secret Orchestra unter der Leitung von Emi Akiyama einspielen lassen. Und wieder scheitert dieses Experiment, weil aus der Übersetzung keine gemeinsame Sprache wird, die Kommunikation unmöglich wird und eine Gebrauchsmusik entsteht, die weder der einen noch der anderen Seite gerecht wird.
Wir erinnern daran, was Henrik Schwarz im vergangenen Jahr im Trio mit Bugge Wesseltoft und Dan Berglund unter dem Namen TRIALOGUE geleistet hat: Annäherungen von Jazz und Neuer Musik unter Einbeziehung von elektronischen Aspekten. Oder denken gleich an Steve Reich, der einem Kammerorchester Techno beigebracht hat, zu einer Zeit, als der noch gar nicht erfunden worden war.