Leif Randt
Planet Magnon
VÖ: 5.03.2015
„Post Pragmatic Joy“: eine grandiose Science-Fiction-Sozialstudie
Leif Randt führt mit seinem dritten Roman in ein von Menschen bewohntes Planetensystem, geprägt von verschiedenen, mal koexistierenden, mal wetteifernden Kollektiven. Der Erzähler, Marten Eliot, in seinem Dolfin-Kollektiv zum Spitzenfellow aufgestiegen, wird mit Sonderaufträgen auf die Nachbarsterne geschickt. Das erklärte Ziel: „Post Pragmatic Joy“. Genial sind die Wortschöpfungen, mit denen Randt diese vermeintliche Utopie kennzeichnet: differenziert, aber vage und immer haarscharf am Verständlichen vorbei. Einnehmend ist der sanfte, tastende Erzählton. Wie schon in „Schimmernder Dunst über Coby County“ (ME 9/11) kreisen die Gedanken des Erzählers obsessiv um Eindrücke, doch scheint diesmal noch klarer auf, worum es in den besten Science-Fiction-Szenarien ja eigentlich geht: um unsere Zeit, Ideale und Freiheit. Ein bisschen wie bei Dave Eggers „Circle“, nur dass sich Randt den literarischen Zauber bewahrt.