Passion Pit

Kindred

Columbia/Sony Music 17.04.2015

Wenn es um Popmusik geht, die das positive Lebensgefühl ankurbelt, ist diese Band erneut eine sichere Bank.

Michael Angelakos weiß um die Forderungshaltung. Es ist ihm nur allzu bewusst, dass sich der Name Passion Pit als Synonym für frühlingshaften und voll begeisternden Pop eingeprägt hat. Deshalb schleudert er uns ohne Umschweife vor die Füße, was er denkt und fühlt: „1985 was a good year, the sky broke apart and you appeared, dropped from the heavens, they call me a dreamer, I won’t lie, I knew you would belong here.“ Wow, was für eine Liebeserklärung! Umrahmt von einem Sound, den man mit dem Ansinnen eines Pyrotechnikers vergleichen kann, der sich vorgenommen hat, das bunteste Feuerwerk aller Zeiten abzufackeln.

Bescheidenheit ist hier nicht gefragt, sie ist einfach nicht das Markenzeichen von Angelakos. Er verkörpert mit aller Macht eine positive Haltung. Für „Where The Sky Hangs“ hat er bei Hall & Oates und „Kiss On My List“ zugehört. Die dezente Funkiness und das joviale Clapping sorgen in „Whole Life Story“ für Aufhellung. Mit Elektro-Beat kann er auch umgehen, „Five Foot Ten (I)“ nach zu urteilen. Die Kehrseite der Medaille darf man nicht unterschlagen: Manchmal geht Angelakos zu weit, plärrt alles zu sehr an und wird es arg kindlich, etwa im rücksichtslos stampfenden und mit dumpfem Jahrmarktskokolores überladenen „Until We Can’t (Let’s Go)“. Aber wenn ein Passion-Pit-Song gut ist, ist er gut. Dann liebt man die Welt. Dann will man Kinder kriegen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben.