Squarepusher

Damogen Furies

Warp Records/Rough Trade 17.04.2015

Rave und IDM und Techno und Glitch. Squarepusher verliebt sich wieder in die Musik – und wir uns in ihn.

Ja ja klar, heute kennt man irgendwie alles und eigentlich gibt es nichts, das nicht schon miteinander kombiniert, verwoben, ausprobiert, draufgehauen und aufgenommen wurde etc. Aber hört man Squarepushers Neuling, kommt alles wieder. Der Tag, an dem man erstmals dieses perfide Gefrickel hörte, dieses düstere, vom Wahnsinn befallene Spektrum an Musik, das man kaum als solche zu bezeichnen wagte. Weil man nicht ganz verstand, dass dieser elektronische Tornado, der auf seinem Weg Platten von Miles Davis aufgelesen hat und einem in missmutigen Takten Jungle­beats ins Gesicht peitscht, der Arschtritt ist, den man ab und an benötigt. War Aphex Twin immer derjenige, der Musik bloß veröffentlichte, wenn er musste, legte es Squarepusher auf die Konfrontation mit Hörer und Rezipienten an.

Nichts anderes geschieht auf DAMOGEN FURIES. Natürlich drillt der letzte Beat in „Baltan Arg“ die Bohrmaschine mit einem Lächeln im Gesicht ins Hirn, gewiss ist „Kontenjaz“ beleuchtet von allerlei neonfarbenem Rave, bevor man sich doch fragt, ob er das denn alles so meint, wenn der Brostep-Beat die hektisch unter ihm umherirrenden Soundfragmente vernichtet und einen verzichtbaren Teil der kontemporären Musik zitiert. Tom Jenkinson ist immer noch wahnsinnig und das ist verdammt gut so.