Paul Weller

66

Polydor/Universal (VÖ: 24.5.)

In dieser Soulpop-Welt wäre man liebend gern Landschaftsgärtner.

Man darf sich Paul Weller dieser Tage als einen glücklichen Menschen vorstellen, zumindest wenn man nach den Songs auf diesem Album geht. Die kontemplieren, reflektieren, lecken am schimmernden Seventies-Soul ebenso wie an dem der Frühneunziger. Die im Weller-Universum bestens eingeführte Hannah Peel steuerte Streicher-Arrangements bei, Steve Friggs von den Retromods Stone Foundation ist am Start, textlich arbeiteten dem Meister Größen wie Suggs, Noel Gallagher und Bobby Gillespie zu.

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All das ergibt ein Album, das wie ein mit viel Liebe angelegter Blumengarten wirkt. Die schönsten Pflanzen: der majestätische Opener „Ship Of Fools“, das Richtung Kammerpop blickende „My Best Friends Coat“ und das hellwache „Soul Wandering“. 66 kommt als angenehmer Flow, nicht alles bleibt hängen, aber das ist egal: Selbst bei den vielgelobten ersten beiden Alben Anfang der 90er-Jahre ging es eher um Stimmungen als um Lieder, vielleicht sogar schon bei ­Style Council. Was aber anzumerken ist: Manchmal liegt die Produktion auf dem Album wie Schmiere.

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Wenn etwa in „Jumble Queen“ der Flanger (oder ein ähnlicher Effekt) über die ohnehin schon fetten Arrangements gelegt wird, oder ein Song wie „Nothin’“, der freundlich Richtung Talkin’ Loud nickt, mit zahlreichen Fußnoten fast zu Tode arrangiert wird, wünscht man sich weniger Dung. Zarte Blumen blühen manchmal am schönsten.

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