Ozric Tentacles
Technicians Of The Sacred
Madfish/Edel
Ambient-Prog-Rock-Dub für Fortgeschrittene: Ed Wynne & Co. bitten zur Klangreise in ferne Dimensionen.
Keine Ahnung, was dieser Mann raucht oder einwirft, aber Ed Wynne meint es wirklich ernst. Nicht umsonst ist er seit 32 Jahren und 15 Studio-Alben die einzige Konstante im Line-up der Späthippies aus dem britischen Somerset. Auch auf TECHNICIANS OF THE SACRED schöpft er wieder aus dem Vollen. Nämlich aus der Astrologie der Mayas, nach der wir alle galaktische Portale sind, die die Botschaft der Liebe rund um den Globus verbreiten sollten. Was Wynne auf seine Weise tut: mit einem opulenten, weit über 80-minütigen Doppelalbum, dessen elf Tracks so denkwürdige Titel wie „Changa Masala“ und „Zingbong“ tragen – und auch so klingen. Es sind epische, atmosphärische Grenzgänge zwischen Ambient, Dub, Psychedelia, Prog und Space-Rock, die auf dichten, pulsierenden Groove, verspielte Keyboards und ausufernde Gitarrensoli setzen, ganz ohne Gesang auskommen und sich um spacig-futuristische Klangbilder bemühen. Das innere Kopfkino soll den Hörer in andere Dimensionen führen. Der Trip kann allerdings nur dann gelingen, wenn man diesen Mix aus Hawkwind, Genesis und King Crimson über längere Zeit erträgt. Für den Durchschnittskonsumenten dürfte er vor allem eins sein: todlangweilig.