Jaakko Eino Kalevi
Jaakko Eino Kalevi
Weird World/Domino/GoodToGo
Der Finne entdeckt die 70er und Momente, zu denen man durch die Disco gleiten kann. Nicht neu, aber gut.
Diesem Mann mangelt es nicht an Selbstsicherheit. Weil er so von sich überzeugt ist, hat er den ersten Song auf seinem ersten Album nach den Initialen seines Namens benannt. Sicher ist ihm dabei aufgefallen, dass man bei „JEK“ sofort an einen ehemaligen US-Präsidenten denkt. Der Song selbst ist ein kleiner Traumtanz zur Einstimmung. Es gibt aber den Anlass zur Vermutung, dass hier ein großer Künstler heranwächst. Mit „Deeper Shadows“ will Kalevi die Verwegenen der Nacht zum Hüftschwung animieren, aber der Track ist wegen eines eingängigen Keyboard-Motivs auch ein unverschämter Ohrwurm. Man erinnert sich nicht nur an dieser Stelle mal wieder an die Disco-Ära.
„Say“ hört sich an wie ein entfernter Cousin von Gino Soccios „Try It Out“ , aber unser Finne nimmt alles heraus, was einen exaltierten Eindruck macht. Er trägt es so vor, als wolle er mit Bryan Ferry in der Gentleman-Wertung konkurrieren. Er kann aber auch anders. In „Mind Like Muscle“ macht zuerst fix gespieltes Jazzbesen-Geraschel Eindruck, ehe sich zum Ende hin alles in einen Prog-Rausch steigert. Die kosmische Dimension rückt in „Hush Down“ in den Vordergrund, hier schimmert der Einfluss Giorgio Moroders durch. Kalevi hat keine Bedenken, sich mit solchen Granden zu messen. Er weiß ja, dass es nicht lange dauern kann, bis er selber in ihre Fußstapfen tritt. Das Zeug dazu hat er.