Rayon

Il collo e la collana

Alien Transistor/Indigo

Ein echter Acher mit Verästelungen ins Kammermusikalische und Minimale.

Notwist, Lali Puna, Tied & Tickled Trio, 13 & God. Markus Acher hat sein Musik­universum über lange Zeit in mehreren Formaten definiert und immer weiter auch für sich erforscht. Im Nebenprojekt Rayon unternimmt er weit weniger beachtet seit 20 Jahren Expeditionen anderer Art, er schreibt Soundtracks, die sich aus Skizzen und Schnappschüssen musikalischer Bilder zusammensetzen. Für Eleonora Dancos Kinofilm „N-capace“  hat er nun dieses Klangpanorama entwickelt, das genügend Referenzen an seine Hauptbands besitzt, um ein  Notwist- und Lali-Puna-Publikum an den vertrauten Soundpforten abzuholen, im selben Moment aber zahlreiche Verästelungen und Seitenwege ins Kammermusikalische und Minimale offenlegt. Die Tracks sind von eins bis zehn durchnummeriert. In den teilweise nur anderthalb Minuten langen Sequenzen entstehen Liebeserklärungen an Melodie und Textur. Im Großen und Ganzen ist IL COLLO E LA COLLANA ein echter Acher, nur ohne Gesang. Acher verwebt organische Klänge (u. a. Harmonium, Glockenspiel, Gitarre, Klavier) mit dem Atmen der Keyboards, kurz angedeuteten morriconesken Chören und dem Tick-Tack aus dem Herzen der Drumcomputer; im Eröffnungstrack entsteht eine faszinierende elektroakustische Sinfonie mit wärmenden Streichern. Auf den sieben Bonus-Tracks tritt das Kammerkonzept weiter in den Vordergrund, die Aufnahmen für Michael Shambergs Film „Maître, Lihseb Please“ (2006) entstanden mit Cello (Sebastian Hess) und Gesang (Victoria Bergman).