Sean „Diddy“ Combs: Vergewaltigungsvorwurf mit Fernbedienung wegen 2Pac-Diss


120 Klagen wegen sexueller Übergriffe hat Diddy am Hals. In einem wird er beschuldigt, eine Frau wegen eines Tupac-Spruchs misshandelt zu haben.

Seit dem 16. September sitzt Sean „Diddy“ Combs in Untersuchungshaft. Dem Rapper und Produzenten werden Missbrauch, Sexhandel, Prostitution und auch Erpressung vorgeworfen. FBI und SDNY ermitteln außerdem, ob der 54-Jährige sogenannte Sex-Partys (mit einer prominenten Gästeliste, Usher, Leonardo DiCaprio oder auch Justin Bieber inkludiert) initiierte, bei denen Drogen verkauft und Sexhandel vollzogen wurde. Schon zuvor, im März 2024, wurden Razzien auf seinen Anwesen aufgrund solcher Vorwürfe von der Polizei durchgeführt. In der Zeit haben sich immer mehr Klagen gegen Diddy angehäuft. Eine der 120 Kläger:innen ist Ashley Parham, die dem Musiker anschuldigt, sie mehrfach missbraucht zu haben – unter anderem mit einer Fernbedienung. Der Grund dafür: Sie hatte ihn gedisst.

Laut Klageschrift, auf die „TMZ“ Zugriff haben soll, hätte Parham einen Freund von Combs in einer Bar im Februar 2018 kennengelernt, der damit Eindruck machen wollte, dass er den Promi persönlich kannte und ihn schließlich via FaceTime anrief. Ashley Parham zeigte sich jedoch nicht beeindruckt von der Berühmtheit auf dem Handy-Screen und hielt ihm zudem vor, er habe eine Rolle bei der Ermordung von Tupac Shakur im Herbst 1996 gespielt. Dies sah der US-Artist wohl als Affront gegen sich und drohte ihr direkt, sie würde dafür „zahlen“ müssen.

Erst Messer, dann Fernbedienung und weitere Misshandlungen

Rund einen Monat soll sie angeblich zu Diddys Freund nach Hause in Orinda, im US-Bundesstaat Kalifornien, eingeladen worden sein. Dort angekommen, ließ sich bald auch Combs sehen, der den Moment nutzte, um sie mit einem Messer zu bedrohen. Er soll ihr gesagt haben, er würde ihr ein „Glasgow-Lächeln“ wegen des Tupac-Kommentars verpassen. Dies setzte er dann wohl aber nicht in die Tat um, da seine Beraterin Kristina Khorram – die ebenfalls anwesend war – ihm davon abriet mit der Begründung, man könne sie so noch potentiellen Kund:innen für Sex „verkaufen“. Khorram hätte ausgeführt, man könne sie als Prostituierte überall in der Welt hinschicken, sodass sie nie wieder ihre Familie sehen würde. Zusammen mit Diddy versuchten sie anschließend gewaltvoll einen Gegenstand in die Bedrohte einzuführen, was wohl aber nicht funktionierte. Dann griff Diddy angeblich, nachdem er sie schon mit einer Flüssigkeit übergossen hatte, nach der Fernbedienung und vergewaltigte sie so.

In der Klage ist von weiteren extrem gewaltvollen sexuellen Übergriffen zu lesen, die darauf folgten. So sollen sowohl Diddy als auch andere Männer sie missbraucht haben und sie danach verwundet im Haus zurückgelassen haben, während die beschuldigte Gruppe um Diddy zum Rauchen in den Hinterhof ging. Als Ashley Parham sich wieder bewegen konnte, nahm sie das Messer und wollte flüchten, musste aber erst an der Diddy-Gang vorbei. Also soll sie ihn konfrontiert und mit der Polizei gedroht haben, was den Angeklagten laut Beschwerde überrascht haben soll, er habe noch geäußert, er hätte nicht geglaubt, sie laufen zu sehen, da er ihr „genug Drogen“ gegeben hätte, die selbst „ein Pferd ausgeknockt hätten“. Combs soll Parham und ihrer Familie dann gedroht haben – er hätte sogar einen Live-Streaming-Video präsentiert, dass das Haus ihrer Schwester zeigte. Weiterhin kam es angeblich zu einem Anruf bei Janice Combs, Diddys Mutter, die der Klägerin entgegengeschrien haben soll, dass sie ihren Sohn nichts tun solle. Inwiefern die Mutter in den Augen von Parham die Situation verstehen konnte bzw. involviert war, bleibt unklar.

Die Polizei soll nichts gemacht haben

Laut eigenen Angaben konnte die Betroffene nur mithilfe von Wegrennen und dem Drohen mit dem Messer vom Anwesen fliehen. Als sie sich an das Contra Costa County Sheriff’s Department wendete, um vom Missbrauch zu berichten, hätten diese wohl ihrem Gefühl nach keine Investigation gestartet. Weshalb sie sich auch noch beim Walnut Creek Police sowie beim Orinda Police Departement mit ihren Vorwürfen meldeten, die ihr jedoch mitteilten, dass keine Strafverfolgungsbehörde eine aktive Untersuchung zu einer ihrer Meldungen eingeleitet hatte. Erst jetzt, inmitten der größeren Ermittlungen, konnte Parham wohl ihre Anschuldigungen so vorbringen, dass sie auch festgehalten und weiter verfolgt wurden.

Weder Diddy noch sein Team haben sich bisher zu den Anschuldigungen geäußert.