Elvis Costello stellt Taylor Swift auf eine Stufe mit Bob Dylan (fast)
Beide Stars könnten ihren Hörer:innen ihre Erfahrungen nachvollziehbar vermitteln.
Geht es nach Elvis Costello, gibt es zwischen der Musik von Bob Dylan und Taylor Swift eindeutige Parallelen. Obwohl sie in völlig unterschiedlichen Jahrzehnten ihre Hochzeit hatten (haben) und auch sonst keine oberflächlichen Gemeinsamkeiten teilen, würden sie mit ihren Songs vergleichbare Gefühlswelten vermitteln.
Bob Dylan, der authentische Geschichtenerzähler
Im Podcast „Rockonteurs“ sprach Costello über seine im Jahr 1986 erschienene und genreübergreifende Platte KING OF AMERICA. Thematisch war sie größtenteils von seinen Erfahrungen bestimmt. Der 70-Jährige Costello erinnerte sich, wie er Hörer:innen damit abholen wollte. „Alles, was ich tat, war, Dinge zu rezitieren, die mir passiert waren“, erklärte er, „und ich weiß, dass es interessant sein kann, das zu hören. Aber es fesselt den Zuhörer nicht unbedingt, weil er nicht weiß, wovon man spricht.“
Costello fuhr fort, wie er sich „von den besten Leuten, die das machen“, inspirieren ließ. Und einer der besten war laut ihm Bob Dylan, der ebenfalls „Offenbarung und Erfindung“ anwendete, um seine Lieder nahbarer wirken zu lassen. „Das ist etwas, das viele der ‚Blood on the Tracks‘-Songs von Bob Dylan auszeichnet: In der einen Minute scheinen sie sehr rohe Emotionen auszudrücken“, erläuterte Costello, „in der nächsten Minute sind sie eindeutig erfunden. Und das lässt einen im Ungewissen.“
Taylor Swift, die authentische Geschichtenerzählerin
Im zeitgenössischen Pop gebe es eine Künstlerin, die sich Dylans Methodiken des Erfahrungsberichts bediene: Taylor Swift. „Ich versuche das nicht nur zu sagen, um bei den Kids gut anzukommen, sondern es ist auch das, was Taylor Swift zu den Menschen sprechen lässt“, sagte Costello, „sie weiß, wie wichtig es ist, persönliche Erfahrungen zu verarbeiten und sie so auszudrücken, dass sie nachvollziehbar sind. Dafür gibt es viele andere Beispiele, sie ist nur das erfolgreichste, das man anführen könnte. Aber das ist der Grund, warum sie in der Lage ist, die Kommunikation mit ihrem Publikum auf diese Weise aufrechtzuerhalten.“