Wie ein Tier behandelt? Harvey Weinstein verklagt Gefängnis
Der verurteilte Harvey Weinstein fühlt sich im Gefängnis auf Rikers Island derart schlecht behandelt, dass er um sein Leben bangt.
Leukämie, Diabetes, koronare Herzkrankheit, obstruktive Schlafapnoe, Schilddrüsenprobleme, Fettleibigkeit, Bluthochdruck – das ist nur ein Auszug von den Krankheiten, die Harvey Weinstein angeblich plagen.
Der verurteilte Vergewaltiger beschwert sich schon seit einiger Zeit über das berüchtigte Gefängnis Rikers Island, in dem er seit vier Jahren schon sitzt. Sein Vorwurf: In dem Gefängnis würde er nicht die notwendige medizinische Versorgung bekommen, die er benötige. Der 72-Jährige spricht sogar davon, um sein Leben bangen zu müssen.
Der in Ungnade gefallene Filmmogul hat inzwischen eine Klage beim „Office of the NYC Comptroller“ eingereicht. Er behauptet, dass die Bedingungen auf „Rikers Island“ seine lange Liste von medizinischen Problemen nur noch schlimmer machen würden.
In den Dokumenten, die „TMZ“ vorliegen, behauptet Weinstein, dass sich sein Gesundheitszustand während seiner Inhaftierung drastisch verschlechtert habe, was seiner Meinung nach an den Gefängnisbedingungen festzumachen sei. Das Personal wüsste angeblich von den vielen Krankheiten Weinsteins, trotzdem würde die Pflege, die er erhalte, weit unter dem eigentlichen Standard liegen.
Weinstein betont auch, er sei körperlich schwer angeschlagen und leide an psychischen Problemen. Grund genug für ihn, mindestens 5 Millionen Dollar Schadenersatz zu fordern.
Rikers Island: Gefängnis oder Gulag?
In einem Statement gegenüber „TMZ“ erklärte Weinsteins Anwalt Imran H. Ansari: „Harvey Weinstein hat erheblich unter den beklagenswerten Bedingungen auf Rikers Island gelitten. Als ich ihn das letzte Mal besuchte, fand ich Blutspritzer auf seiner Gefängniskleidung, möglicherweise von Infusionen. Er hatte Kleidung, die seit Wochen nicht gewaschen worden war. Und er bekam nicht einmal saubere Unterwäsche. Das sind kaum hygienische Bedingungen für jemanden mit schweren Erkrankungen und Anfälligkeit für Krankheiten.“
Er fügte hinzu: „Ich fragte mich, ob ich mich in einem Gefängnis befand, das im Einklang mit unserer Verfassung geführt werden sollte, oder in einem Gulag, in dem die Gefangenen wie Tiere behandelt werden.“
#MeToo
Die Anschuldigungen gegenüber Harvey Weinstein häufen sich seit Jahren und entfachten 2017 mit der #MeToo-Bewegung ein züngelndes Feuer in den sozialen Medien, das bis heute lodert. Angefangen mit einem Tweet von Schauspielerin Alyssa Milano, die Frauen aufforderte, unter diesem Hashtag ihre Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch zu teilen. Der Hashtag wurde millionenfach genutzt, die Produktionsbedingungen in Hollywood sind seitdem im Umbruch (und unter strenger Beobachtung der Öffentlichkeit).