The Decline Of Western Civilization
Legendäre L.A.-Punk-Doku: Die Kamera läuft mit beim Niedergang der westlichen Zivilisation.
Zum weltweiten Programmkinokult entwickelte sich 1981 die Dokumentation „The Decline Of Western Civilization“ von Regisseurin Penelope Spheeris, betitelt nach einem Zitat des Anarcho-Journalisten Lester Bangs über The Stooges: Es war ein in harten Schnitten ungeschönt grobkörniger, mitunter verstörender Film, der einen Blick vor und hinter die Kulissen der Punk-Szene von Los Angeles ermöglichte und dessen Soundtrack rasch zum Underground-Hit avancierte. Zwischen exaltierten Live-Mitschnitten von u.a. X, The Germs, Fear, Circle Jerks und Black Flag kamen Musiker, Manager, Macher des Fanzines „Slash“ sowie allerlei Konzertbesucher zu Wort.
Nach den ersten Aufführungen in L.A. forderte Daryl Gates, der damalige Polizeichef der Stadt, dass der 100-minütige Streifen nicht mehr gezeigt werden dürfe. Für Kontroversen sorgte auch das Filmplakat, das Germs-Sänger Darby Crash, der kurz vor der Premiere an einer Heroinüberdosis starb, am Boden liegend zeigte. Seine Fortsetzung fand Spheeris’ Sittengemälde 1987 mit dem noch kontroverseren „Part II: The Metal Years“. Doch wirken Exzesse, Interviews und Konzert-Impressionen um Ozzy Osbourne, Alice Cooper, Motörhead, Aerosmith, Kiss, Megadeth, Poison und W.A.S.P. mitunter arg aufgesetzt. Teil 3 nahm sich 1998 der verelendeten Street-Punks-Szene an: eine Sundance-Festival-prämierte Sozialstudie über obdachlose Teenager mit verinnerlichtem Punk-Ethos. Alle Teile sind nun erstmals komplett visuell und klanglich optimiert als 4-DVD-Edition erhältlich, kommentiert von Dave Grohl, mit vorher unveröffentlichten Szenen und 40-seitigem Booklet.
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