Deaf Wish
PAIN
Sub Pop/Cargo VÖ: 7.08.2015
Auf Dauer etwas ermüdende Rocksongs, die ziellos umherirren.
Eines muss man dem Quartett aus Melbourne zugutehalten: ihr Sound ist alles andere als massenkompatibel. Zugleich aber leider auch wenig originell. Geht man nur ein wenig zurück in der Geschichte findet man eine Menge Bands aus Australien und Neuseeland, die das Erbe der Stooges und von Radio Birdman weitaus origineller verwaltet haben. Deaf Wish fehlen, sieht man von zwei Ausnahmen ab, vor allem wirklich gute Songs. Die zehn Stücke werden Liebhaber gepflegter Noise- und Distortion-Sounds zufrieden stellen, aber die guten Ansätze, mit der noch die im vergangenen Jahr erschienene „St. Vincent“-EP aufwarten konnte, sind diesmal nicht zu erkennen.
In den acht Jahren zuvor hatte sich das Quartett nur selten auf einem Kontinent zum Üben getroffen. Seit Pain ist das anders, denn erstmals hielten sich alle vier Bandmitglieder zumindest zwischenzeitlich in Melbourne auf. Geholfen hat dieses neue Gemeinschaftsgefühl recht wenig. Sieht man einmal von den beiden Lichtblicken, „Sex Witch“ und „Calypso“ ab, wo es der Band gelingt, aus den weitgehend vorhersehbaren Bahnen auszubrechen, dann muss man Pain alles in allem als eine Enttäuschung abhaken. Dass die Band musikalisch mehr drauf hat, haben Deaf Wish bereits in der Vergangenheit bewiesen. Mit ihrem Sup-Pop-Debüt werden sie den Erwartungen nicht gerecht.