Georgia

GEORGIA

Domino/GoodToGo VÖ: 7.08.2015

Ein gelungener Versuch, die Süße im elektronischen Noise-Pop zu zerschlagen.

Das Logo von Georgia erinnert an Eurodance-CDs aus den 90ern. Anders ausgedrückt: Sonderlich ansprechend ist es im ersten Moment nicht. Und dass man die britische Künstlerin nicht einfach mal so per Google-Suche findet, kann auch einige Nerven kosten. Wenn man beide Tatsachen ausblendet, und das sollte man, lässt sich feststellen: Georgia Barnes ist eine frenetische Rhythmus-Fetischistin und liefert mit GEORGIA ein erfrischendes Elektro-Noise-Pop-Debüt. Ob dramatische Geigenmelodien und düsterer Dubstep auf „Be Ache“ oder ungewohnter Sprechgesang auf „Move Systems“: Zwischen jeder Spielerei sickern ungewöhnliche, oftmals dunkle Taktschläge durch. Warum Barnes so Beat-affin ist? Vielleicht, weil sie Schlagzeug spielt, u.a. bei Kate Tempest, Kwes und Juce. Die Multiinstrumentalistin hat auf ihrem ersten Album vieles selbst eingespielt. Diese große Portion Selbstvertrauen macht sich bezahlt: Barnes’ Mut spiegelt sich auch in der Vielseitigkeit einzelner Songs wider. „Hold It“ zum Beispiel erinnert an den Sound des Videospielklassikers „Street Fighter“. Überrascht? Kein bisschen.