Slim Twig
Thank You For Stickin‘ With Twig
DFA/[PIAS] Cooperative/Rough Trade VÖ: 7.8.2015
Subversive Outsider Music unter dem Deckmantel von Glam-, Psychedelic- und Prog Rock.
So tot wie die Rockmusik 2015 ist, war sie schon lange nicht mehr. Das Schöne aber ist, dass aus ihrem verwesenden Körper neue Pflänzchen wachsen. Wie Max Turnbull alias Slim Twig, ein 26-jähriger Musiker aus Kanada, der mit THANK YOU FOR STICKIN’ WITH TWIG sein fünftes Album veröffentlicht, sein zweites auf dem DFA-Label.
Was Slim Twig hier tut, ist eine Neubewertung von Rockmusik, ähnlich wie es John Maus mit 80er-Jahre-Musik macht. Komisch klingende Keyboards und Gitarren sind unter einem Hallnebel zu erahnen, die Songs strahlen die Freundlichkeit von Homerecordings aus mit ihren sanften Verzerrungen, wackeligen Breaks, billigen psychedelischen Effekten und kompositorischen Verschlingungen.
Bei Slim Twig wandert der Geist von T. Rex rastlos über Strukturen von Barockmusik und Prog. Und dann der Schlussakt: „Cannabis“, ein primitiver Stampfer für den Neandertaler in uns; eine schweinische Gitarre führt den Song unter heftigen solistischen Masturbationen direkt in den Rock-Himmel. Kim Fowley hätte seine Freude an dieser Platte gehabt.