Motörhead
Bad Magic
UDR Music/ADA Warner VÖ: 28.08.2015
Lemmy wird 70, Motörhead werden 40. Zum Jubiläum ein weiteres Album mit evil Hochgeschwindigkeits-Rock’n’Roll.
Lemmy Kilmister wird am 24. Dezember 70 Jahre alt. Zuletzt ging es ihm nicht ganz so gut. Herzprobleme. Auch Menschen ohne medizinische Fachkenntnisse erschließen sich leicht die Ursachen: 50 Jahre lang zwei Schachteln Marlboro am Tag, zu viel Jack-Daniels-Cola und tonnenweise schlechtes Speed. Umso mehr verwundert es, dass dem 22. Studioalbum der Band, BAD MAGIC, davon überhaupt nichts anzuhören ist.
Es folgt dem Muster der letzten Motörhead-Platten – zuletzt AFTERSHOCK von 2013, das das Zeug dazu hat, zu einem Klassiker im Katalog der als Metal-Band missverstandenen Motörhead zu werden. Auch auf BAD MAGIC gibt es ein bis drei Merkwürdigkeiten. Eine Coverversion des Rolling-Stones-Klassikers „Sympathy For The Devil“, die Ballade „Till The End“, in der Lemmy die Erkenntnis formuliert, nicht unsterblich zu sein. Und ein Gastauftritt von Queen-Gitarrist Brian May in „The Devil“, der nicht weiter negativ auffällt. Dazwischen evil Hochgeschwindigkeits-Rock’n’Roll und Songs, die mehr Punk als Metal sind („Evil Eye“, „Teach Them How To Bleed“) und giftiger und aggressiver als gewohnt.
Motörhead feiern in diesem Jahr nicht nur den runden Geburtstag ihres Anführers, sondern auch ein Jubiläum. Vor 40 Jahren haben sie den archaischen Rock’n’Roll erneuert. Und in dieser Zeit haben andere Bands dem keine wesentlichen Erkenntnisse zufügen können.