HeCTA

The Diet

City Slang/Universal VÖ: 18. September 2015

Drei Mitglieder von Lambchop machen einen Ausflug und tauschen Alternative-Country gegen Uptempo-Elektrosoul.

Musikalische Zweitprojekte können zu einem Drahtseilakt werden: Ist die neue Kunst zu weit vom bisherigen musikalischen Werdegang entfernt, könnten alte Fans verprellt werden. Klingt sie wohlbekannt, ergibt die Abspaltung keinen Sinn.

HeCTA ist ein Zusammenschluss von Kurt Wagner, Scott Martin und Ryan Norris, allesamt hauptberuflich bei Lambchop tätig. Vor genau zehn Jahren veröffentlichten die drei zusammen mit den Nashville-Kollegen Hands Off Cuba die COLAB EP. Neben dem Personal haben HeCTA aber nur wenig mit Lambchop gemein, dürften also eine völlig andere Zielgruppe ansprechen. Geblieben ist nur die warme Stimme von Kurt Wagner, die in viele elektronische Schichten verwoben ist.

Der reine Sound birgt keine besonderen Raffinessen. Erst der Kontrast von belanglosen Beats und feinen Vocals lässt Harmonien entstehen, die dazu verleiten, THE DIET nicht sofort in den Tiefen der Musikbdatenbank versinken zu lassen. Das Schema ist immer das gleiche: In den ersten 30 Sekunden von „We Bitched We Bovered And We Buil­dered“ geht es hart, danach dank weicher Synthies und Backgroundstimmen zart zu. „Till Someone Gets Hurt“ funktioniert ähnlich: knapp eineinhalb Minuten Wummern, dann der Befreiungsschlag. Das Debütalbum von HeCTA ist ein musi­kalischer Hermaphrodit.