The Chap
The Show Must Go
Lo Recordings/Alive VÖ: 23.10.2015
Die britisch-deutsch-griechische Allianz erwirkt mehr als locker ihr Bleiberecht im Indie-Rock.
In kaum einem Jahr hat das Thema Europäische Union eine so große Rolle gespielt wie in diesem. Und ausgerechnet jetzt wirkt die europäischste aller Indie-Bands so politisch wie selten. Sie kann nicht ignorieren, wie die Regierungen die Bürger zum Sparen zwingen und gleichzeitig der globalen Finanzwirtschaft freie Hand lassen.
Da der in Athen geborene Panos Ghikas in der Band spielt, kommt auch die augenblickliche Situation im Mittelmeerland in „Post Doom Doom“ zur Sprache. „Did you notice we work hard, you elect unavoidable ill fate, you stay in.“ Doch dieses Album ist keine theoretische Angelegenheit. Dafür sorgt der härteste Sound, den The Chap je für eine Produktion gewählt haben.
„Joy In Depression“ gefällt nicht nur wegen des bitterbösen Texts, sondern auch wegen des Wechsels von insistierenden Rhythmen und kreischenden Noise-Gitarren. An anderer Stelle geht es um die nachlassende Bedeutung eines Saiteninstruments: „Today guitars just sell cars, there ain’t no time for the guitar messiah.“ Einprägsam ist auch das punkige „Jammer“, das mit Lauten aus der Comicsprache arbeitet.