The Silence
Hark The Silence
Drag City/Rough Trade VÖ: 20. November 2015
Vitale Jam-Session aus Free-Jazz-, Prog- und Krautrockmotiven.
Die Band Ghost (1984 bis 2014) war für die Musikszene Japans etwa so wichtig wie Can und Kraftwerk für die Deutschlands, Ghost praktizierten über zahlreiche Alben den Ausbruch aus der Kolonialisiertheit in musikalisch weit offene Felder. Nach drei Jahrzehnten legte Gründer Masaki Batoh Ghost zu den Akten, nur um mit zwei ehemaligen Ghost-Mitstreitern eine neue Band zu starten: The Silence.
Das Debütalbum der Japaner ist gerade mal ein halbes Jahr jung, da setzen The Silence mit einem hochgradig vitalen Opus bereits nach. Als hätte diese Musik nur darauf gewartet, endlich nach draußen zu schwärmen. HARK THE SILENCE ist ein Acht-Track-Jam in die Urgründe von Free-Jazz und Progrock, der immer wieder aus der Spur drängt, mehr noch: der von der Uferlosigkeit des Kommunikationserlebnisses Band erzählt.
The Silence halten das Energielevel über weite Strecken dieses Albums extrem hoch, selbst die kleineren Stücke mit Songcharakter, in denen eine Flöte schon mal den Hauptpart übernehmen darf, geben keinen Moment nach.
Das Zentrum des Albums steht ganz vorne in dieser Session, aus der „Ancient Wind“-Trilogie spinnen sich die Fäden nur so über das Album, sie finden neue Verbindungen in Krautrock-Dekonstruktionen und Psych-Folk-Expeditionen, die man King Crimson oder Peter Hammill hätte schenken wollen. Zu spät, The Silence jagen den Referenzen davon.