LNZNDRF

LNZNDRF

4AD/Beggars/Indigo

Ohne Vokale, mit Vocals, Kraftbeats und Gitarrenfeedback: Das Projekt von Musikern von The National und Beirut trägt den Rock in die Sphären.

Versuchen Sie mal die Namen SBTRKT, RDGLDGRN und HRRSN auszusprechen, ohne erneut auf diese Zeile zu schauen! Dem albernen Trend zum vokalfreien Zungenbrecher haben jetzt auch diese in amerikanischen Premium-Bands mitwirkenden Herren nachgegeben. Ben Lanz (Beirut, The National), Scott Devendorf (The National) und Bryan Devendorf (The National) nennen ihr gemeinsames Projekt LNZNDRF, aber warum eigentlich nicht DVDRFNZ?

Spaß beiseite, aber der „Bandname“ wäre alles in allem ein viel besserer Songtitel, man sollte die Tracks in „LNZNDRF 1-8“ umbenennen, sie stellen Etappen eines großen, weiten Space- und Improv-Rock-Unternehmens, das mal in Richtung frühe Pink Floyd driftet, mal in den Gemüsegärten der Krauts wildert, oder kurz in elektronischem Minimalismen verharrt, um bald in Gitarrenfeedback und Kraftbeats überzugehen.

Edits aus viel längeren Improvisationen, die in einer Kirche entstanden sind, gespielt von einem Trio, das sich seiner Herkunft in jeder Sekunde bewusst bleibt (die schöne Popmelodie vermögen sie ebenfalls in ihr Sphärending einzuweben). Das ist der US-Anteil an LNZNDRF. Habe ich da auch Autotune-Vocals gehört? Bei aller Liebe zum Kraut­rock ist diese Sideband hörbar im Hier & Jetzt verortet, Michael-Rother-Gitarre spielen kann eben eh keiner so richtig.