Die Berliner Band "Dance On The Tightrope" gewannen dieses Jahr den Berlinvision Song Contest. Ein Interview mit der Band und die Videopremiere zu "Capital Of The Sun" - ein Song aus ihrer aktuellen EP "Paste".
„Stimmt für Dance On The Tightrope und den Bezirk Steglitz-Zehlendorf“ fordert die Band in dem Trailer zum Berlinvision Song Contest im Oktober 2011 auf. Und es haben genug abgestimmt. Die Band ging am 2. Oktober als Sieger aus diesem Wettbewerb der Berliner Bezirkshelden heraus. Und die Stimmen werden immer lauter – nicht etwa um den Bezirk Steglitz-Zehlendorf, sondern um Dance On The Tightrope. Der Band „fließt die Spree durch die Adern“ wie Bassist Tobias Boldt sagt – sie gehören alle zu den Original-Berlinern. 2009 gründen Gerrit Beiersdorf (Vocals/Guitar), Fabio Eggert (Synth/Guitar), Tobi Boldt (Bass) und Michel Niknafs (Drums) die Band Dance On The Tightrope („Tanz auf dem Drahtseil“). Bisher haben sie zwei EPs veröffentlicht: „Copy“ (2010) und ihre aktuelle EP „Paste“
Ihren Bandnamen wollen sie musikalisch übersetzen: Auf ihrer Hompage heißt es: „Es ist ein Drahtseilakt die passende Kraft und Richtung auszubalancieren, um elektronische Elemente und Alternativ-Indie-Rock zu einer epischen, innovativen Symbiose zu vereinen.“
Und während sie sich dabei mit dem Fallen beschäftigen. Während sie eine Mitte finden wollen, die nirgendwo geschrieben steht. Während sie ihre Definition der Mitte der Allgemeingültigkeit verwehren, weil es ihre eigene ist. Während sie sich dabei immer wieder weit nach hinten, nach vorne und zu beiden Seiten lehnen – finden sie einen Sound, der ein weites Spannungsfeld zwischen handgemachter elektronischer Musik und Independent-Rock markiert. Diese musikalische Performance beziehungsweise dieser „Drahtseilakt“ erinnert manchmal an The Rapture, manchmal an Interpol. Und das, was so manch einer nicht hören mag, soll an dieser Stelle ein Kompliment sein: Sie hören sich älter an, als sie tatsächlich sind…- Sie hören sich nach Berlin an. Sie hören sich aber ebenso nach London an. Und sie hören sich schließlich so an, als würden sie bald viele nicht mehr bei ihrem bedeutungsschwangeren Namen „Dance On The Tightrope“ nennen, sondern diese Band auf der nächsten Party mit dem Namen „Der neue heiße Scheiß“ ankündigen.
Wir haben mit Dance On The Tightrope gesprochen und wünschen ihnen, dass sie die ersten sein werden, die einen Technical Rider für eine Mond-Location schreiben müssen…
Fabio Eggert sagt „Wir sind und wollen definitiv keine Elektroband sein“ – Wie wichtig ist es euch, euch von anderen Bands bzw. auch von einem bestimmten Hype bewusst musikalisch abzugrenzen?
„Mit dem Hype hat das gar nicht mal so viel zu tun. Uns ist es wichtig, dass unsere Musik handgemacht bleibt und live aufführbar ist. Elektronische Elemente tauchen bei uns auch durchaus in komplexerer Form auf, sind aber dennoch Instrumente, auf denen live gespielt wird. Nur so können die Emotionen, die wir mit unserer Musik vermitteln wollen auch an das Publikum weitergegeben werden und im Umkehrschluss die Emotionen, die vom Publikum an uns transportiert werden, in unserer Musik wieder weiter verarbeitet werden.“
Gibt es eine bestimmte Musikrichtung, die ihr lange Zeit selbst gehört habt, von der ihr aber mittlerweile übersättigt seid?
„Wir haben mal gemeinsam in einer 52-köpfigen Dixieland & Swing BigBand gespielt. Jetzt hören wir Glenn Miller, Duke Ellington & co wahrscheinlich erst wieder so intensiv, wenn wir eines Tages Pfeife rauchen…“
Wo seht ihr euch in 10 Jahren?
„Beim Gastauftritt in einer Simpsons-Folge und als erste Band, die ein Konzert auf dem Mond spielt!“
Hier seht ihr exklusiv die Videopremiere zum Song „Capital Of The Sun“ aus ihrer aktuellen EP „Paste“:
Die ganze EP „Paste“ könnt ihr hier im Stream Hören:
