Anerkennung für Family


Dass das Glück nicht auf der Strasse liegt, ist ja eine altbekannte Tatsache. Sie trifft sicher auch auf die englische Formation „Family“ zu, der es bisher trotz sechsjährigen Bestehens nicht gelungen war, einen g rossen Hit zu produzieren. Den seinerzeit herausgebrachten drei LP’s und einer Handvoll Singles, die alle ganz bestimmt nicht schlecht waren, war es von Anfang an bestimmt, einen gnadenlosen Tod zu sterben.

Das grosse Publikum wurde mit diesen Platten überhaupt nicht bekanntgemacht, denn Rundfunk und Fernsehen schienen die Family aus unbegreiflichen Gründen zu ignorieren. Bei Auftritten in allen möglichen Clubs konnte die Gruppe Jedoch ganz schöne Erfolge für sich buchen und wurde so immer wieder angespornt, nicht aufzugeben. Sie suchten weiter nach neuen Möglichkelten, um doch noch den so langersehnten Durchbruch zu schaffen. Und genau das scheint ihnen jetzt endlich gelungen zu sein, vielleicht ein bisschen mit Unterstützung der vielen Festivals, die im vorigen Jahr überall in Europa stattfanden und bei denen die Family fast immer mit von der Partie waren. Inmitten der vielen mehr oder weniger populären Gruppen arbeiteten sie sich langsam aber sicher als eine der meist gefragten Festivalsgruppen empor. Die schon vor längerer Zeit herausgebrachten LP’s „Entertainment“ und „A Song For Me“ wurden aus der Versenkung geholt und erreichten sofort hohe Verkaufsziffern. Sänger Roger Chapman wurde sogar zu einem Idol erkoren und brachte die Massen in Aufruhr, als er einmal von den Brettern fiel, glücklicherweise jedoch ohne sich dabei zu verletzen. Chapman sagte hierzu: „Zur Zeit eines Auftrittes befinde ich mich immer in einem tranceartigen Zustand. Ich tue allerlei irre Sachen, von denen ich hinterher meist gar nichts mehr weiss. Kürzlich noch habe ich Filmaufnahmen von einem unserer Auftritte gesehen. Ich dachte, ich könnte meinen Augen nicht mehr trauenl Ich schien total verrückt zu sein!“

Doch Chapman ist ganz und gar nicht verrückt – im Gegenteill Zusammen mit Leadgitarristen John Whitney schreibt er schliesslich die Texte, die sicher auf Format hinweisen. Meistens handelt es sich um aus dem Leben gegriffene Themen und Geschichten aus Rogers Kindheit oder seine Erfahrungen in diesem Leben . . . Manchmal steht er sogar mitten in der Nacht auf, um aus einem Traum, den er gerade gehabt hat, ein Lied zu machen, meistens auf sehr gefühlvolle Weise. Die heutige Zusammenstellung der Family ist: I Roger Chapman (Gesang), Rob Townsendl (Drums), John Whitney (Leadgitarre), John [ Weider (Bass, und Geige) und John (Polly)l Palmer (Orgel und Flöte). I Die Single „Strange Band“/“The Weaver’sl Answer“ feiert augenblicklich überall in Europal grosse Erfolge, worüber die fünf Mitglieder I natürlich unheimlich froh sind. Ihr einstimmiger I Kommentar: „Wir haben das alles nur mit in-1 tensiver Arbeit geschafft und wir hoffen jetzt, [ dass wir mit Hilfe dieser Platte etwas mehrl Ansehen auf internationaler Ebene erreichen.“! Sehr bescheiden für eine Gruppe, die dieses I Ansehen sicher verdient hat!