Disk-Jockeys berichten – Oliver von Radio Luxemburg
Eigentlich heisst er Marc Spiecker und wollte mal Jurist werden. Er war auch auf dem besten Weg dahin, bis ihm eines Tages ein Mikrophon dazwischen kam und das im Grunde gar nicht per Zufall. Denn für Schallplatten hatte er schon immer ein Faible entwickelt, oder vielleicht besser gesagt für die Pausen zwischen den Platten, in denen man sich selbst produzieren konnte oder musste. Und hierin verschlug’s ihm eigentlich nie die Sprache – allerdings hat’s ihn irgendwann mal zum WDR verschlagen, wo er so richtig die kribblige Rundfunk – und Studioatmosphäre iieben lernte. Anfang März 1970 tauschte er dann rheiniändisches Klima gegen luxemburgisches ein, denn mittlerweile – das heisst nach einer Sprechprobe – war Radio Luxemburg gar nicht so abgeneigt, den ungetreuen Jura – und Philosophiestudenten unter Vertrag zu nehmen.
Seitdem fühlt er sich mit dem Mikrophon verwachsen, nicht zuletzt deswegen, weil Radio Luxemburg den engen Kontakt zu seinen Hörern hat. Und so plaudert, spricht und kalauert er, stellt poppige Musikprogramme zusammen und nimmt es auch für die lockere Arbeitsatmosphaie in Kauf, die luxemburgtypische Zeitansage verbunden mit dem Hinweis auf ein bewährtes Henkel-Produkt zu sprechen. „Auch wenn nur Persil 1OO% Persii sein soll, für mich ist dieser Job zu 98% der ideale“, äussert sich Oliver, wenn man ihn auf seinen Beruf hin anspricht. Und die täglich rund 4 Millionen Hörer machen ihn nicht so sonderlich nervös, weil – wie er sagt -„.bei uns keine sterile Rundfunkatmosphäre herrscht, die bei einem Versprecher gleich das Blut in den Kopf schiessen lässt…“
Ob Oiiver eines Tages zur Universität und damit zum Studium zurückfinden wird?“.ich glaube nicht. Im Metier Rundfunk oder Fernsehen hoffe ich auf jeden Fall zu bleiben und solange es mir Spass macht, möchte ich auch gern bei Radio Luxemburg arbeiten“. Und Spass macht es ihm offensichtlich . ..