Yes
Die Geschichte der Yes begann mit einem Zufall, an dem Abend, an dem sie im Speakeasy, Treffpunkt der Londoner Pop-Prominenz, für Sly And The Family Stone einsprängen. Dass der Clubmanager keine schlechte Wahl getroffen hatte, als er die damals noch völlig unbekannten Yes auf sein berühmtes Podium Hess, stellte sich noch am gleichen Abend heraus. Der Auftritt der Gruppe löste bei dem verwöhnten, anspruchsvollen Publikum des Speakeasy einen wahren Begeisterungssturm aus, er verhalt ihnen ausserdem zu einem Siebenjahresvertrag mit Manager Roy Flinn. Die Begegnung mit Flinn war. der entscheidende Wendepunkt für Yes. Plötzlich waren sie gerngesehene Gäste auf allen Veranstaltungen. Sie spielten auf unzähligen Open Air Festivals und in den grössten Sälen der englischen Popmetropole. Einer der Höhepunkte war zweifellos ihr Auftritt als Begleitgruppe beim „Farewell Concert“ der legendären Cream. Dass sie schon damals viel mehr a/s nur eine Begleitgruppe waren, bewiesen jedoch die nachfolgenden Kritiken, in denen mehr von den neuen Yes, als von den alten Cream die Rede war.
Mehr als zwei Jah/e sind inzwischen vergangen. Zwei Jahre, in denen die Yes und ihre Musik sich so schnell wie kaum ein* andere Gruppe weiterentwickelt haben. Ihr Name ist heute jedem, der etwas von Musik versteht, ein Begriff. Das dritte Album, ;,The Yes Album“, das jetztauf dem Plattenmarkt erschien, zeigt den Beginn einer neuen Phase in der Laufbahn der Gruppe auf. Sie sind musikalisch erwachsen geworden, ihr Sound hat eine Reife und Vollkommenheit erreicht, die kaum noch übertroffen werden kann.
Einen nicht geringen Anteil an dieser positiven Entwicklung hatte zweifellos die Veränderung, die letzten Sommer innerhalb der Besetzung stattfand. Leadgitarrist Peter Banks verliess die Gruppe damals und wurde durch Steve Howe ersetzt. Etwas besseres hätte Yes überhaupt nicht passieren können. „The Yes Album“, erste LP mit Howe, beweist, dass dieser Gitarrist den Anforderungen seines Jobs wesentlich besser gerecht wird, als sein Vorgänger. Auf dem dritten Album ist eine weit bessere Kommunikation zwischen den einzelnen Mitgliedern herauszuhören, als auf den ersten beiden. Und dass eben diese Kommunikation eine der wichtigsten .Voraussetzungen für die Qualität. der Musik einer Gruppe ist, dürfte ja eine nicht unbekannte Tatsache sein. Steve Howe, Ex-Gitarrist der Formation Tomorrow, passt so gut ins Bild der Gruppe, dass man meinen könnte, er sei von Anfang an dabei gewesen. Jon Anderson, Leadsänger der Yes, behauptet sogar: „Steve hat a.is Persönlichkeit und als Musiker einen entscheidenden Einfluss auf uns ausgeübt“. Um sich von der Richtigkeit dieser Behauptung zu überzeugen, sollte man sich das neue Album anhören und es mit den früheren Aufnahmen vergleichen. „The Yes Album“, erschienen auf dem Atlantic-Label, ist eine der besten Platten, die zur Zeit auf dem Markt angeboten werden.