The Eagles – Facts & Trivia
Ein besserer Hintergrund
JAHRELANG REISTEN SIE ALS BEGLEITBAND VON LINDA RONSTADT DURCH DIE STAATEN. Doch auf die Dauer war das für die vier Kalifornier ziemlich frustrierend. Glen Frey, der Lead-Gitarrist, meint dazu „Anfangs war das natürlich ganz dufte, denn Linda hat in den Staaten einen guten Namen. Doch bei richtigem Licht betrachtet, waren wir nur der Background für ihre Stimme. Eigentlich mussten wir unsere Ideen immer hintenanstellen.“ Nun, Linda war keine Rabenmutter und so Hess sie ihre Schützlinge vor etwa einem Jahr sich auf die eigenen Füsse stellen.
Ein Name, der wie ein Klotz wirkt
THE EAGLES STAMMEN AUS JENER COUNTRY-CLIQUE, AUS DER AUCH SCHON DIE BYRDS‘ ODER ‚BUFFALO SPRING-FIELD‘ IHRE ANREGUNGEN GEZOGEN HATTEN. Doch was macht eine Gruppe, die zwar genügend musikalisches Potenzial auf dem Kasten hat, doch denen es an den nötigen Verbindungen fehlt. Linda konnte in der Beziehung auch nicht viel für die Gruppe tun. Einzige Möglichkeit war mal wieder das Tingeln quer durch die Staaten, aber diesmal alleine. „Es war eine verdammt harte Zeit“, erinnert sich Randy Meisner, „wenn wir den Clubbesitzern erzählten, dass wir lange mit Linda rumgetourt sind, haben sie uns nicht selten ausgelacht. Später haben wir den Namen überhaupt nicht mehr erwähnt, denn in unserer Situation kamen wir damit auch nicht weiter“. Geholfen hat den Vier ein Engagement in Hollywoods ‚Troubadour Club‘.
23 Tage für die erste LP
PAVID GEFFEN, DER BOSS VON ASYLUM RECORDS, HÖRTE SICH DIE LEUTE AN UND WAR SPONTAN VON IHNEN BEGEISTERT, OBWOHL IHR SOUND UND IHRE IDEEN NOCH NICHT SO AUS-GEFEILT WAREN, WIE ES HEUTE DER FALL IST. Doch das Grundkonzept, so erkannte David Geffen, war vorhanden. Das Ende vom Lied war, dass der Plattenvertrag nicht lange auf sich warten liess. Ein paar Wochen nach dieser denkwürdigen Begegnung schickte Asylum Records The Eagles nach London, wo sie unter Leitung von Glyn Johns ihre erste Lp einspielten. Glyn Johns kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dabei ist er beleibe kein Anfänger, doch die ursprüngliche Musikalität der Gruppe hatte ihm die Sprache verschlagen, „man könnte sie mit Crosby, Stills, Nash & Young auf eine Ebene stellen, auch wenn das etwas vermessen klingt. Doch die Vier sind unheimlich musikalisch, dass sogar noch einfache Musikstücke eine enorme Wirkung haben“. Sie blieben 23 Tage im Studio und in dieser Zeit kamen acht schöne rhythmische Stücke zusammen. Ihren Country-Touch können sie nicht verbergen, er ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer ersten Platte. Doch auch wenn sie akustische Songs darbieten, ist es eine Demonstration des guten Geschmacks.
Hitsingle auch in Deutschland
BALD NACH IHRER RÜCKKEHR IN DIE STAATEN, KAM IHRE DEBUT-SINGLE ‚TAKE IT EASY‘ AUF DEN MARKT. Trotz des Überangebots, was in Amerika herrscht, konnte sich die Single in den ‚Hot Hundert‘ durchsetzen und erreichte es sogar, eine Zeit Nummer 1 zu bleiben. Bernie Leadon, der lange Zeit bei den ‚Burrito Brothers‘ die Rhythmus-Gitarre spielte, war ebenso wie der frühere Bassist von ‚Poco‘ von dem Erfolg der Single überrascht. Don Henley ist als Schlagzeuger das Gänseblümchen des Quartetts. Er ist sehr zurückhaltend, doch seine Handhabung der Sticks geschieht mit der Präzision eines menschlichen Uhrwerks. Alle Vier haben untereinander ein gutes Einvernehmen. „Wäre es anders“, so sagte Don Henley, „dann müssten wir peinigenden Heavy Rock spielen.“ Übrigens, das Quartett kommt bald nach Deutschland.