The Who nach 10 Jahren: Jetzt erst recht!
The Who sind nicht zu bremsen! Ihr Weg ist seit über zehn Jahren mit Erfolgen gepflastert wie die Wände in ihren Häusern mit goldenen Platten-Trophäen. Mit skurriler Kleidung und wilden Materialschlachten auf der Bühne katapultierten sie sich schon Mitte der 60er Jahre an die vorderste Front der vielbeachtetsten Popgruppen. Durch das Rock-Opus „Tommy“ verschaffte sich die Formation weltweite Anerkennung und etablierte sich als eine der wenigen echten Supergroups.
Mit den neuen Geldmitteln aus den Platteneinnahmen verwirklichten Roger Daltrey, Pete Townshend, John Entwistle und Keith Moon schließlich vor dem Background ihres eigenen Plattenlabels „Track“ ihre verschiedenen Solo-Pläne. Neben ihren Filmprojekten „Tommy“ und „Liszt“, produzierte Roger Daltrey nach dem Vorbild von John Entwistle und Pete Townshend seine LP-Veröffentlichungen im Alleingang. Grund genug für Keith Moon, ebenfalls seinen musikalischen Privatfeldzug zu führen.
Doch all das ist für die Who noch lange kein Trennungsgrund. Zwar kommt es nicht selten zu handfesten Auseinandersetzungen, aber das gab es bei ihnen schon immer. In den ersten Jahren ihres Zusammenspiels haben sich Roger Daltrey, Pete Townshend und Keith Moon manchmal sogar auf offener Bühne geprügelt. Bei einem Konzert in England gingen sie wutentbrannt mit Gitarren und Drumsticks aufeinander los – Pete Townshend wurde anschließend mit mehr als einem Dutzend Kopfwunden ins Krankenhaus eingeliefert.
Trotzdem: The Who halten noch immer zusammen und spielen besser als jemals zuvor.
Das beweisen ihr neues Album „Who By Numbers“ und die Tournee mit der neuen, vor Energie trotzenden, Supershow.
Pete Townshend, Roger Daltrey, John Entwistle und Keith Moon beim Live-Auftritt auf der Bühne das ist es, was die massive Rock-Power der Who ausmacht. „Und dieses gemeinsame Erlebnis ist es sicher auch“, vermutete Pete, „was uns als Gruppe schon so lange zusammenhält. Wenn wir zusammen auf der Bühne stehen, vergessen wir alles um uns her. Wir verlieren unsren Egoismus, und aus vier Exzentrikern wird eine echte Einheit. In diesem Moment fühlen alle dasselbe. Die Fans sind überglücklich und verschmelzen in der Musik mit uns zu einer wogenden Masse. Es spielt keine Rolle mehr, wo und wer man ist. Kaum noch einer im Publikum denkt daran, daß es dort auf der Bühne eine sogenannte „Stargruppe“ ist, die für ihn spielt. Und auch wir selbst vergessen™ unsere Position. In diesem Augenblick zählt nur noch die Musik. Und das bedeutet für jeden von uns ein fantastisches Hochgefühl, wonach wir alle immer wieder fiebern.