Studie: Zwei Drittel aller Musiker waren oder sind depressiv


Ergebnis der Studie: „Die Musikindustrie macht ihre Musiker krank.“

Musiker und andere Angehörige der Musikindustrie leiden dreimal so häufig an Depressionen und Angststörungen wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Das hat eine Studie der britischen Initiative „Help Musicans UK“ ergeben.

Für die Studie wurden über 2.000 Musiker, Roadies, Musikmanager und Musikproduzenten und andere Angehörige der Musikindustrie befragt. Fast jeder Dritte antwortete, er habe bereits unter Angststörungen und Panikattacken gelitten. 65% sahen sich schon einmal mit einer Depression konfrontiert. Im Durchschnitt mussten nur 19% aller Briten derartige Erfahrungen machen.

Die Ursache für diese hohen Zahlen sehen die Wissenschaftler unter anderem in „schlechten Arbeitsbedingungen“, „Schwierigkeiten, für die eigenen Lebenshaltungskosten zu sorgen, Arbeitszeiten, die ein soziales Leben erschweren, Erschöpfung und in der Unmöglichkeit, für die Zukunft planen zu können“; oder, um es mit den Worten eines Befragten zu formulieren: „Die Musikindustrie ist ein verdammt nochmal beschissener Ort, wenn du davon leben willst.“

Frauen haben in der Musikindustrie laut „Help Musicans UK“ einen besonders schweren Stand: „Das geht von der Unmöglichkeit Arbeits- und Familienleben unter einen Hut zu bringen, bis hin zu Sexismus und sogar sexueller Belästigung.“

In der bevorstehenden Phase will die Studie noch tiefer in die Materie einsteigen. „Help Musicans UK“ will noch 2017 eine landesweite Beratungsstelle für Musiker, die unter Depressionen leiden, einrichten.

Schaut Euch hier die sehenswerte Doku zum Thema Arbeitsbedingungen in der Musikindustrie an:

https://vimeo.com/151073854

Hier könnt Ihr die Studie von „Help Musicians“ im Orginal einsehen / downloaden (3,5 MB).