Wer kennt schon die Tubes?Das dachten wohl die Veranstalter, die die Theater-, Tanz- und Rocktruppe aus San Francisco für drei Konzerte nach Deutschland holten. Also buchten sie kleine Säle wie den Malersaal in Hamburg,in den vielleicht dreihundert Leute passen. Als dann der Vorverkauf einsetzte, änderte sich die Szenerie jedoch schlagartig: Wegen der großen Nachfrage konnten die Tubes umziehen in die knapp 2000 Zuhörer fassende Musikhalle, und dort war’s am Ende sogar voll bis unters Dach. Und damit gibt es wohl auch einen Geheimtip weniger. Es hat keinen Zweck, einen Auftritt der Tubes zu beschreiben: man muß ihn einfach sehen. Die vielköpfige Band präsentiert eine grandiose Show, in der sie sehr gründlich mit Amerika und damit mit vielen Errungenschaften der zivilisierten Welt abrechnet. In brillanten Musik- und Theaterpassagen geht sie mit satirischer Überspitzung zum Beispiel ein auf Konsumhunger und Sado-Maso-Welle, auf die kaputte Psyche von Heavy Rock-Stars und das kalkulierte Image gewisser Punk-Rocker. Bei alledem blieben die Tubes immer äußerst unterhaltsam und legten auch noch saftigen Rock auf die Bühnenbretter. Falls die Jungs irgendwann wiederkommen: unbedingt hingehen!
