Start zu neuen Welten – Science Fiction- Erzählungen aus Deutschland


START ZU NEUEN WELTEN Science Fiction- Erzählungen aus Deutschland Thomas LeBlanc Verlag Herder, 1 92 Seiten, gebunden, DM19,80

Unter dem Titel „Die Anderen“ veröffentlichte Thomas Le Blanc im vergangenen Jahr zehn Science Fiction Stories von deutschen Autoren (vergl. ME 10/79) als Taschenbuch im Heyne Verlag. Wenn ich beide Bücher nun miteinander vergleiche, erscheint mir jener Band reizvoller. Die Auswahl der Geschichten besaß für mein Empfinden in sich mehr Spannung als diese 17, meist von alten SF-Hasen verfaßten, Stories. Es ist übrigens faszinierend, welch akademischer Hintergrund sich auftut, liest man einmal die Kurzbios der einzelnen Autoren durch. Da sieht man erst einmal, wer so alles an Perry Rhodan mitgebastelt hat…

„Eigentor“ von Jörg Weigand und „Der Neue“ von Horst Christiani kannte ich schon aus „Die Anderen“, eine Zukunttsvision und ein Märchen. Sie gehören zu den attraktivsten Geschichten vom Start zu den neuen Welten. Wird dieser Allerweltstitel eigentlich der Auswahl gerecht? Er paßt auf jeden Fall zu den Denkmodellen, die manchmal allzu trocken ohne Athmosphäre abgehandelt werden. Ich finde, daß es schon ein wenig knistern darf, auch wenn nicht ganze Bataillone von Raumkriegern im Spiel sind. Zu den gelungensten Stories zählt für mich Richard Heys „Andromeda im Brombeerstrauch“, die witzige Begebenheit eines Persönlichkeitstausches. Schlecht verkauft finde ich dagegen die Idee der Assimilation, die hinter der langatmigen Erzählung „Maija und das Tier“ steckt. Für mein Empfinden kein schlechtes, aber ein durchwachsenes Buch. Eher etwas, für Puristen als für kühnere Denk-Akrobaten.