Gwendoline


Immer wieder wird sie gefangen, geknebelt, gefesselt und in den phantasievollsten Positionen angekettet. Das unschuldige Mädchen, dem Woche für Woche so übel mitgespielt wird, trägt den exotischen Namen Gwendoline. Sie ist das Geschöpf des Zeichners John Willie, der die Comic-Strip-Heroine in den dreißiger Jahren ersann.

Obwohl Gwendoline von ihrem Schöpfer nie so konzipiert war, hing der Serie immer der Ruch des Sado-Masochistischen an. Später ließen sich eine ganze Reihe modernerer Zeichner von Willie inspierieren, allen voran der britische Künstler Allen Jones.

Für fünf Millionen Mark hat nun der Franzose Just Jaeckin („Emanuelle“, „Geschichte der O.“) Gwendolines erotische Abenteuer verfilmt. Aus der unberührten Welt eines Klosters bricht die attraktive Gwendoline (Tawny Kitaen) zusammen mit ihrer Gefährtin Beth (Zabou) auf, um ihren verschollenen Vater wiederzufinden.

Gwendoline gerät in einem exotischen Küstenort sogleich zwischen gierige Piraten und allerlei andere finstere Gesellen. Als Retter in letzter Minute erscheint der hartgesottene Abenteurer Willard (Brent Huff), der sich für die Vater-Suche einspannen läßt.

Doch jetzt geht die gefahrvolle Reise des Trios erst richtig los. Im Phantasieland Yek Yeik lauern Gefahren und Tod auf Schritt und Tritt. Für Gwendoline beginnt ein Alptraum aus Mißhandlungen und ausgesuchten Qualen.

Just Jaeckin, Experte für verblasene Soft-Sex-Philosophie, hat sich dazu phantasievolle Dekors einfallen lassen, die ihm die belgischen Comic-Zeichner Renard und Schulten entwarfen. Triumphwagen werden im Reich der bösen Herrscherin von Dreigespannen spärlich bekleideter Amazonen gezogen. Und unter hochhaushohen Foltermaschinen recken sich Tanga-Schönheiten. Erotisch?

Der französische Erfolgsregisseur im Interview: „Am Tag, als ich meine drei Hauptdarsteller beisammen hatte, war praktisch die Hälfte der Arbeit schon getan. Ich wußte, selbst falls mir Regie fehler unterlaufen würden – was mir nie passiert würde der Film funktionieren; einfach deshalb, weil die Darsteller optimal ausgesucht waren.“ Na dann.