ECHO 2018: Das werden die Gewinner (mit Helene Fischer!)
Als 2017 das neue Album von Helene Fischer erschien, war die ECHO-Verleihung 2018 eigentlich schon entschieden.
Wer die heutigen Neuveröffentlichungen mit weniger Scheuklappen als wir betrachtet, wird vor allen Dingen an einem Album nicht vorbeikommen: Helene Fischer veröffentlicht ihren nächsten Bestseller HELENE FISCHER. Es gilt als ausgemachte Sache, dass dieses Album einmal mehr sämtliche Chart-Rekorde knacken, mindestens aber an Fischers eigenen kratzen wird. Und sollte HELENE FISCHER aus unerfindlichen Gründen nicht das Album werden, das sich 2017 in Deutschland am meisten verkauft haben wird, sorgt ihre Plattenfirma dafür, dass es trotzdem das umsatzstärkste wird: Fischers Neue ist neben einer Standard-CD-, einer MP3- und, hört hört, einer Vinyl-Version in diversen Deluxe-Editionen erhältlich. Das Boxset zum Beispiel umfasst eine „limitierte Fanbox 2 CD + Bonus-CD + Notizbuch + 5 signierte Fotoprints“ und kostet schlappe 33 Euro. Die Fans werden zuschlagen, und wir wissen: Wer den meisten Umsatz erwirtschaftet, dem ist ein ECHO so gut wie sicher. Wenn ihm oder ihr die neue Jury keinen Strich durch die einfache Rechnung macht!
Wir erinnern uns: Helene Fischer war die einzige Künstlerin, die in zwei verschiedenen Jahren (2014 und 2015) für das gleiche Album (FARBENSPIEL) einen beziehungsweise gleich mehrere ECHOS für das „Album des Jahres“ einheimste. 2015 und 2016 gewann Fischer je vier ECHOS an einem Abend. Beim ECHO 2017 ging die Arme leer aus und schlägt mit HELENE FISCHER nun zurück. Über die Musik auf diesem Album müssen wir hier beim Musikexpress kein Wort verlieren, versteht sich. Ihr wisst schon: Scheuklappen, Indiechecker, Geschmackspolizei und so.Da wir aber von fragwürdigen Jurynominierungen über Böhmermanns Deutschpop-Abrechnung bis zur einmal mehr albernen Preisverleihung selbst über den ECHO 2017 alles gesagt haben, freuen wir uns trotzdem über Helene Fischers neues Album. Der Ausblick auf den ECHO 2018 ist damit nämlich offiziell eröffnet!
5 Acts, die mit Helene Fischer um die ECHOS 2018 bangen müssen:
Die Toten Hosen
Die Hosen haben 2013 vier ECHOS an einem Abend gewonnen. Beim ECHO 2017 halbplaybackten sie ihre neue Single „Unter den Wolken“ in einer Weltpremiere, ihr neues Album LAUNE DER NATUR erschien am 5. Mai. Selbstverständlich werden Platte und Band auch beim ECHO 2018 eine Hauptrolle spielen. Falls nicht in der Kategorie „Album des Jahres“, dann garantiert in ein paar anderen der 22 Kategorien.
The Kelly Family
Was für ein Comeback: Auch ohne Maite und Paddy verkaufte die zusammengerottete Kelly Family dreimal hintereinander die Westfalenhalle aus, schmiss ein neues Album auf den Markt und kündigte weitere Live-Termine an. Es läuft noch immer beziehungsweise wieder bei Angelo, Joey und Co. – so sehr, dass sie beim ECHO 2018 mindestens mit einem Preis als „Live-Act des Jahres“ ausgezeichnet werden müssten. Wie, die Kategorie gibt es nicht? Dann denkt Euch irgendeine andere aus.
Depeche Mode
Depeche Mode sind seit Jahren über jeden Zweifel erhaben: Auch wenn ihr 14. Studioalbum SPIRIT wohl kaum als eines der besseren in ihre 37-jährige Geschichte eingehen wird, charteten sie dank loyaler Fans natürlich auf Platz 1; ihre kommenden Liveshows in Deutschland wurden ebenfalls, wie immer, zu Selbstläufern. Beim ECHO 2018 muss das honoriert werden – nur ob Dave Gahan, Martin Gore und Andy Fletcher Zeit und Bock haben, persönlich vorbeizukommen, darf stark bezweifelt werden. Ebenso wie …Ed Sheeran
Seine Single „Shape Of You“ ist die kommerziell erfolgreichste in Sheerans kommerziell bisher nicht erfolglosen Karriere. Das Album DIVIDE verkaufte und streamte sich ebenfalls sensationell, die Tour war selbstverständlich ausverkauft. Wir gratulieren dem britischen Songwriter schon jetzt zum Sieg in der Kategorie „Künstler International.“
Dieser Artikel erschien in seiner ursprünglichen Mai 2017. Mehr Informationen zum Echo 2018 findet Ihr hier. Besonders umstritten bei der diesjährigen Veranstaltung ist die Nominierung sowie der Auftritt von Farid Bang und Kollegah. Die Rapper fielen durch einen unangemessenen Auschwitz-Vergleich in ihren Texten auf.