„Ich bin eine Perfektionistin, ein totaler Kontroll-Freak“, entschuldigt sich Madonna für ihren rüden Umgang mit Kollegen. Das bekam jetzt auch Jean Paul Gaultier zu spüren, als er die aktuellen Tournee-Klamotten schneiderte.
Ausgerechnet das tapfere Schneiderlein aus Paris — sonst eher bekannt dafür, kompromißlos seine eigenen Couture-Ideen durchzusetzen — stieß bei seiner neuen Kundin auf Granit: Madonna Louise Veronica Ciccone schrieb ihm haarklein jedes Accessoire ihrer 16 verschiedenen Outfits vor, mit denen sie die Show der aktuellen „Blond Ambition'“-Welttournee bestreitet.
„Sie rief mich in Paris an,“ erinnert sich der exzentrische Mode-Zar, „und bot mir den Job an. Ich bin drei Tage später mit gut 1000 Zeichnungen nach New York geflogen, aber Madonna hatte derart genaue Vorstellungen, daß ich wieder von vorne anfangen mußte. „
Von den Ur-Entwürfen blieb nur ein einziges Element — die Verpakkungs-Idee für Madonnas Oberweite als bei gut der Hälfte aller Kleider markant hervorstechende Brust-Spitzen. Dennoch ist Gaultier mit dem Ergebnis sehr zufrieden:
Jetzt ist das Styling absolut wie ihre Persönlichkeit — ausgesprochen weiblich mit einem Schuß lasziver Maskulinität. “ Trotz ihrer gerade mal 154 cm Körpergröße ist der Schneider von Madonnas Proportionen begeistert: „An den richtigen Stellen ist bei ihr was dran. Ich liebe ihre Art, sich zu kleiden, aber am besten sieht sie aus, wenn sie nichts an hat. „
