Lambaden von hinten
Der Sommertip des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes (ADTV) kam zwar ein bißchen spät - aber dafür ist er sicher auch noch 1991 aktuell.
Soca heißt der erotische Tanz, der mit seinen lasziven Hüftschwüngen schon seit Jahren zu den heißesten Vergnügungen der Karibik zählt. Entstanden auf Trinidad aus den musikalischen Komponenten Soul und Calypso. wurde Soca zwar auch schon „Lambada von hinten“ genannt, ist aber kein kurzlebiger Modetrend. Davon zeigt sich auch Charles D. Lewis überzeugt, der mit seinem „Soca Dance“ auch die deutschen Charts aufrollte: „Soca ist kein ethnisches Phänomen und kein Kunsthandwerk für Touristen, sondern Popmusik mit internationalem Format.“ Lewis (Rezension S. 124) pendelt derzeit viel zwischen Berlin und Paris hin und her. Denn in Frankreich stehen die Leute Kopf, wenn karibische Popmusik angesagt ist. So spielt Lewis auf seiner Tournee, der sich noch in diesem Jahr Termine in Deutschland an schließen sollen, vor bis zu 15.000 Leuten. Nicht zuletzt wegen dieses Potentials lebt Julie Mourillon von der Insel Dominica, über dessen aktuelles Album BELIEVE ME sich Lewis besonders freute, am liebsten in Paris. Und Mourillon versichert ebenso wie Lewis: „Die Zeit ist auch in Deutschland reif für Soca.“