Der Mann des Wortes
Vor fünfzehn Jahren dachte Tom Mega noch, er „würde heute längst tot sein.“ In Amsterdam im Auto lebend war damals „ein nie endender Heroinselbstmord“ sein einziger _ Wunschtraum für die Zukunft. Im zarten Alter von dreißig, wenn Jungmanager schon auf der Zielgeraden zum ersten Herzinfarkt sind, beschloß er „schließlich doch noch was anderes sein zu wollen als Junkie.“ Und wurde clean und Musiker. Zunächst als exzessiv avantgardistischer Frontmann der Kultformation „Me And The Heat“, später als Solo-Künstler elegischer Weisen in englischer Sprache, die ihm mehr als einmal das Prädikat „Tom Waits des Ruhrpotts“ eintrugen. Doch damit ist es jetzt auch vorbei. Seine vierte Solo-LP besingt Tom Mega in der Muttersprache. Die Geschichten zwischen Straße, Strich und Seelennot sind dieselben geblieben, nur versteht sie jetzt jeder. Für Mege nur konsequent: „Ich bin ein Mann des Wortes. Und außerdem interessiere ich mich eh‘ mehr für Literatur als für Musik. „