Made in Japan


Die Indie-Rocker Sonic Youth sind begeistert, Nirvanos Kurt Coboin schwärmt in allerhöchsten Tönen: ,lch sah ein Live-Auftritt von Shonen Knife und verwandelte mich sofort in ein neunjähriges Mädchen bei einem ßealles-Konzert. Ich sprang hysterisch auf meinem Stuhl herum, schrie wie verrückt und riß mir die Haare aus — in meinem ganzen Leben bin ich noch nicht so angetärnt worden.“ Wie klingt Musik, die selbst hartgesottene Grunge-Gitorreros außer Rand und Band geraten läßt? Wer subversive Ohrendröhnung vermutet, liegt schief: Mit ihrem jüngsten Longplayer .Let’s Knife“ verbreitet dos Damen-Trio aus Osaka kindisch unterhaltsame Pop-Punk-Hymnen auf die wunderbare Welt der Barbiepuppen, Eisdielen und der bemannten Raumfahrt. In den USA genießt der schräge Dreier längst Kultstatus, zudem lieferten Shonen Knife als Nirvanas Support-Act umjubelte Konzerte in England ab. Die Markenzeichen des Hype: kreischende Klamotten, schiefer Beat und ein Englisch, bei dem man nur Sushi versteht.