The Doors
Wallina Fer The Sun (1968)
41 Als mit „Waiting For The Sun“ das dritte Album der Doors im Juli 1968 erschien, hatte die Band auch hierzulande schon Kultstatus: Jim Morrison galt als waschechter Bürgerschreck, und erste Nachrichten über die exzessive Bühnenshow der Doors in Amerika trugen dazu bei, daß die Reputation der Band auch bei den europäischen Fans wuchs, die im Herbst 1968 nur um so gespannter auf die ersten Doors-Auftritte in Europa waren. Die amerikanischen Kritiker hatten sich sich bei Veröffentlichung der LP förmlich überschlagen, sie nannten „Waiting For The Sun“ das bislang beste Album der Band. Die Single „Hello, I Love You“ war bereits einen Monat vor dem Album an die Radiostationen gegangen und stand auf Nummer 1 der Charts, als „Waiting For The Sun“ in die Läden kam. Das Album, das in fünfmonatiger Studioarbeit entstanden war und zwischenzeitlich alle möglichen anderen Titel haben sollte (u.a. „American Nights“ oder „The Celebration Of The Lizard“), war denn auch vor allem in seiner Song-Zusammenstellung erstklassig: Neben den beiden Singles „Hello, I Love You“ und „Unknown Soldier“ enthält es Doors-Klassiker wie „Five To One“. „Spanish Caravan“ oder „Love Street“. Paul Rothchild. der auch schon die beiden ersten Doors-Alben (siehe Heft 12’93) produziert hatte, sorgte für glasklaren Sound und eine perfekte Running Order. Schade, daß es kein Vinyl mehr gibt: denn hier ist die Aufteilung in zwei Seiten besonders durchdacht und effektiv. „Waiting For The Sun“ ist nicht das beste Album der Band — das ist immer noch das Debüt „The Doors“ — aber auf jeden Fall und ein Meilenstein der Rockmusik.