Grunge wird bald mit einem eigenen Musical gemolken
Schwarze Sonnen als Bühnenbild, Tanzeinlagen mit abgeschnittenen Army-Pants und Flanellhemden? Zumindest über solche Details kann bisher nur spekuliert werden.
Kurt Cobain ist seit über 23 Jahren tot, Layne Staley seit 15 Jahren, Chris Cornell nun seit immerhin zwei Monaten: Höchste Zeit also, der Grungemusik ein eigenes Musical zu „widmen“. Dies dachte sich, zumindest mutmaßlich, das „Seattle Repertory Theatre“ bei seiner jüngsten Geschäftsidee.
Wie „Variety“ berichtet, arbeitet das Theater an einem Musical mit einer „originalen, fiktionalen Geschichte“, die im Seattle der frühen Neunziger spielt. Die Songs dazu sollen bereits bekannte von Bands wie Alice in Chains und Soundgarden sein. Für die Auswahl und Lizensierung soll unter anderem die ehemalige Nirvana-Managerin Janet Billig Rich („Rock Of Ages“) verantwortlich zeichnen. Weitere Details sind noch nicht bekannt, wohl aber die konkretere Plotline: Im geplanten Grungemusical soll es um „a brilliant grunge musician and the rival who may have killed him” gehen.
Dass die Geschichte der Grungeszene Seattles im Kulturbetrieb nacherzählt, interpretiert und wahlweise verkitscht und zu kommerziellen Zwecken mißbraucht wird, wäre nicht das erste Mal: Bereits 1992 und damit mitten im Anfang vom Ende des Grunge brachte Regisseur Cameron Crowe die Liebeskomödie „Singles“ mit Matt Dillon, Jane Fonda, Mitgliedern von Pearl Jam sowie einem tatsächlich hervorragenden Soundtrack ins Kino.