Imperial Teen -— sonniger Pop mit düsteren Texten


So, wie nicht alles Gold ist, was an Ice-T’s Zähnen klebt, so ist auch nicht alles wolkenlos blau, was am kalifornischen Himmel steht. Imperial Teen singen davon ein, oder vielmehr ein Dutzend Liedchen. Dabei wirkt auf den ersten Blick alles ganz lieb. Vom Cover ihres Debütalbums lacht uns Flipper entgegen. Der darin eingehüllte Power-Pop könnte sonniger gar nicht fizzen. Und die charmanten Stimmen der Lead-Sänger Will und Roddy (sonst bei Faith No More zugange) gemahnen ans klassische Post-Grunge-Timbre eines Evan Dando – ganz zu schweigen von den kecken Lalala’s und Tralala’s aus den Kehlen von Drummerin Lynn Perko (Ex-Sister Double Happiness) und Bassistin Jone. Davor, daß im Inneren Fallgruben drohen, warnt vorerst nur der spielverderberische Titel des Werkes: ‚Seasick‘ heißt der. Daß wir’s nicht mit den neuen Mamas & The Papas zu tun haben, wird aber spätestens dann vollkommen klar, wenn wir hinter die Kulissen der Ohrwurmmelodien gucken und uns die Texte anhören. „Zorn. Darum geht es mir wohl meistens“, gesteht Will, und kichert verlegen: „Dinge, über die ich mit Freunden eben nicht sprechen will. Meine Texte drehen sich darum, was sich während der Zeit des Schreibens in meinem Leben so abspielte: „Drogen. Tod. Sexualität.“