Shlash’s Blues Ball, San Francisco, Trocadero


Gunners ade, Blues Ball ole. Nach seinem angeblich definitiven Abschied von Guns N‘ Roses verdingt sich Saul Hudson alias Slash nun mit einer neuen Band. Doch nachdem schon Snakepit, den Vorläufer, niemand wirklich haben wollte, will nun der Blues Ball ebenfalls nicht so recht ins Rollen kommen. In San Francisco jedenfalls haben sich gerade mal 300 Getreue im Trocadero eingefunden, um Slash, den ehemaligen Superstar, zu sehen. Aber auch dieses zahlenmäßig magere Publikum ereilt sehr bald eine bittere Erkenntnis: Für den Blues hat Slash so viel Gefühl wie Pamela Anderson für die Schauspielerei. Klassiker wie Muddy Waters‘ ‚Hoochie Coochie Man‘ bekommen das an diesem Abend schmerzhaft zu spüren. Auch Coverversionen von ‚Superstition‘ (Stevie Wonder) und ‚Nightprowler‘ (AC/DC) schneiden nicht besser ab. Teddy Andreadis ist zwar ein Könner an Keyboard und Harmonika, als Blues-Sänger jedoch ist er eine glatte Fehlbesetzung. Zudem gibt Slash mit immergleichen Dudelsolos unfreiwillig seinem Exkumpel Axl Rose recht, der die Gunners gern von akustischen Anachronismen befreit sähe. Wenn es soweit ist, mischt Slash bei G N‘ R ja vielleicht schon wieder mit. Eine weitere Blamage vom Kaliber Blues Ball sollte er sich jedenfalls nicht mehr leisten.