Die verrückte Welt von Fuck bringt Fans und Kritiker zum Schwärmen
Der Devotionalienhandel von Fuck umfaßt so ziemlich alles, was sich eine städtische Kindergärtnerin für ihre lieben Kleinen wünschen kann: Malbücher mit Affen und Schweinen, Federn, Bonbons und Luftballons. Kitsch, Kunst oder Kinderkarneval? So richtig weiß das keiner. Das US-Quartett um Sänger Tim Prudhomme läßt es sich nicht nehmen, seine Fans mit einer kryptischen Band-Historie zu verwirren, die in einer Arrest-Zelle der Polizei in Oakland/Kalifornien begonnen haben soll.Trotzdem: Kritiker und Fans verliebten sich in die sanfte Band, die zwischendurch auch mal ganz kurz aber heftig rock ’n‘ rollen kann. In gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erzählt man sich, daß die Mitglieder von Fuck, auf New York und San Francisco verteilt, sich gegenseitig Tapes mit Musik zuschicken und so lange bearbeiten, bis sie sie für song-tauglich halten. Mit dem Album „Pardon My French“ lieferten Fuck 1997 eines der schönsten LoFi-Werke der letzten Jahre. Welche Band kann sonst schon jodeln, ein Glockenspiel bedienen, Bläser und ein paar Funkgitarren ins Rennen werfen, ohne dabei deutlich zuviel des Guten zu tun?