In elegischen Balladen besingt Mark Eitzel das Leben und die Liebe
Als es noch kein Neo-Folk-Revival gab, da operierte Mark Eitzel mit seinem American Music Club schon verdächtig nahe an der Grenze zum Stillstand. Music-Club-Songs reflektierten die Auflösung des klassischen Singer/Songwritertums in melancholisch eingefärbte Partikel von Harmonie und Sentiment. Die Band spielte immer so, als wäre der jeweils aktuelle Song ihr letzter. Unmittelbar nach Auflösung des Clubs wollte Matador den Mann, den der britische „Melody Maker“ schon in frühen Tagen als „einen der größten lebenden Songwriter“ gehypt hatte, unter Vertrag nehmen. Zu spät, denn Eitzel hatte bereits bei einer großen Plattenfirma unterschrieben, für die er dann zwei Soloalben aufnahm. Das Matador-Debüt mit dem ehrfutchtgebietenden Titel „Caught You In A Trap And I Can’t Back Out, ‚Cause I Love You Too Much, Baby“ erscheint nun im Januar’98. Auch auf dieser Platte erweist sich Eitzel – mal opulent, mal sparsam instrumentiert – als Meister im Ausleuchten der emotionalen Grauzone unseres Daseins. Ihn interessieren, wie er einmal sagte, nur sehr wenige Themen. Die aber verpackt er immer wieder in leidenschaftliche Love-Songs. Lieder der Langsamkeit Elegien eines innigen Denkers.