Zwischen Apokalypse und Roman: Alan Wilders Recoil


Seit er sich von Depeche Mode getrennt hat, geht Alan Wilder ganz eigene Wege. Die Musik seines Projektes Recoil in eine Schublade zu stecken, verbietet sich von selbst. Denn hier werden Trip-Hop, Gospel, Ambient und Klassik in eine homogene Form gegossen, die ihresgleichen sucht. Dabei bedient sich „Unsound Methods“, wie der Plattentitel vermuten lassen könnte, keineswegs unlauterer Methoden, sondern nur jener Zutaten, die aus einer gewöhnlichen eine ungewöhnliche Platte machen – von Loops über Samples bis hin zu den Spoken-Word-Sequenzen der New Yorker Künstlerin Siobhan Lynch. Die Atmosphäre schwankt dabei zwischen apokalyptischen Momenten und den Romanen von Raymond Chandler.