Marianne Faithfull wird am 29. Dezember 1946 in Hampstead, London, als Tochter einer österreichischen Baronesse und eines Literatur-Professors geboren. 1964 wird der Rolling Stones-Manager Andrew Loog Oldham wegen ihres Aussehens auf die 17-Jährige aufmerksam und bietet ihr einen Plattenvertrag an. Der von Mick Jagger und Keith Richards geschriebene Hit „As Tears Co By“ bedeutet für Faithfull den Startpunkt einer Karriere als Sängerin, Film- und Theaterschauspielerin. Im Laufe der sechziger Jahre macht die ehemalige Klosterschülerin dann mehr durch ihre Beziehungen zu Mick Jagger, Keith Richards und Brian Jones von sich reden als mit ihrer Musik. In den siebziger Jahren wird Faithfull heroinabhängig (sie überwindet die Sucht erst Mitte der Achtziger) und zunehmend seelisch instabil. Sie unternimmt mehrere Selbstmordversuche, ihre Karriere kommt nahezu zum Erliegen. 1979 erscheint das Comeback-Album „Broken English“ – textlich autobiografisch und musikalisch auf der Höhe der Zeit. Seither verläuft Faithfulls Karriere in konstanten Bahnen. In den Neunzigern macht sich die Sängerin auf Alben wie „20th Century Blues“ und „Seven Deadly Sins“ mit Brecht/Weill-Interpretationen und Filmen wie „Intimacy“ auch im Kultur-Establishment einen Namen. Auf ihrem 2002er-Album „Kissin‘ Time“ arbeitet Faithfull mit Musikern wie Billy Corgan, Jarvis Cocker, Dämon Albarn und Beck zusammen.
